Kommunen fordern Kreis auf, das ÖPNV-Angebot zu sichern

Der Umweltausschuss hat den Kreis Stormarn jetzt einstimmig aufgefordert, die "Grundversorgung des ÖPNV im Mittelzentrum sicherzustellen" - einschließlich eines Nachtbusses. Hintergrund ist die Ankündigung der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein, den Öffentlichen Personennahverkehr nur noch bis Dezember in Eigenwirtschaft führen zu wollen. Das Netz wirft nicht den erhofften Gewinn ab, die Auslastung ist zu schwach.

Das Thema bewegt die betroffenen Kommunen schon seit Monaten. So hatte vor den Reinbeker Politikern bereits der Gemeindeausschuss in Oststeinbek vom Kreis das Sicherstellen einer "Grundversorgung" gefordert. Doch auf Stormarn kämen hohe Kosten zu, wenn das Angebot für die Fahrgäste unverändert aufrechterhalten werden soll.

Die Reinbeker Politiker hatten jetzt Björn Schönefeld vom Fachdienst Planung und Verkehr des Kreises und Gerald Kruse von den VHH eingeladen. Sie wollten sich aus Erster Hand noch einmal erklären lassen, warum es nicht so weitergehen kann wie bisher, zumal auch die bisherigen Buslinien 11 (Billstedt/Steinfurther Allee - Oststeinbek - Glinde - Neuschönningstedt), 233 (Billstedt - Merkenstraße - Oststeinbek - Havighorst - Mümmelmannsberg) und 333 (Steinfurther Allee - Glinde - Neuschönningstedt - Witzhave - Trittau) von Änderungen betroffen sein werden.

"Seit 2004 ist der ÖPNV auf diesen Strecken nicht öffentlich bezuschusst worden", so Schönefeld. "Die Kosten sind gestiegen und die Fahrgastzahlen gesunken. Die bisherigen Strecken rechnen sich nicht mehr." Der Kreis, so Schönefeld, habe im Juni einen Basisfahrplan vorgestellt. "Wir geben eine halbe Million Euro pro Jahr in den kommenden zwei Jahren aus, sehen dann, ob er sich rentiert."

So plane der Kreis etwa anstelle der bisherigen Linie 11 eine Linie 133, die bis zum Reinbeker Haidkrug fährt. Dieser Bus soll dann auf der bisherigen Fahrtstrecke der Linie 333 weiterfahren bis Trittau. Die Linie 333 werde es nicht mehr geben, dafür aber eine Linie 233 (Oststeinbek/Havighorst/Mümmelmannsberg/Haidkrug). Vielleicht könne diese Linie noch den Sandweg mit einbeziehen.

"Bis zum Haidkrug wird es auf der 133 aber keine Zehn-Minuten-Taktung, sondern nur noch eine 20-Minuten-Taktung geben", kündigte Schönefeld an. Grund: Es fahren durchschnittlich nur zehn Fahrgäste diese Strecke.

Wie viel Geld Kommunen und Kreis selbst in das Busliniennetz investieren müssen, ist noch offen. Am 15. Juli diskutieren jetzt die Bürgermeister von Reinbek, Glinde und Oststeinbek, eine Entscheidung fällt Ende Oktober im Kreisverkehrsausschuss.