Feuerwehrausschuss: FDP will Ertüchtigung oder Neubau prüfen lassen - Mehrheit vertagt das Thema

Gerade ist die überhitzte Feuerwehrdebatte um den neuen Standort der Ortswehr Reinbek gelöscht, da feuert die FDP im Fachausschuss nach. Die Liberalen sorgen sich um die Situation der freiwilligen Retter im Norden Reinbeks. Denn auch die Wache an der Straße Hoibeken in Ohe weise erhebliche Mängel auf. Björn Grüßer regte deshalb an zu prüfen, "ob ein Umbau am jetzigen Standort oder ein Neubau an anderer geeigneter Stelle zur Ertüchtigung der Wache der Ortswehr Reinbek-Ohe sinnvoll ist." In der jüngsten Sitzung des Feuerwehrausschusses wurde der "Alarmbereich Ohe" vor dem Hintergrund der neu zu bauenden Wache für die Ortswehr Reinbek erst einmal vertagt, der Antrag abgelehnt. "Wir waren uns einig, dass jetzt erst einmal die Planung für Alt-Reinbek abgeschlossen werden muss", sagt Gerd Prüfer (SPD) stellvertretender Ausschussvorsitzender. Danach wolle man sich an ein Gesamtkonzept für den Norden machen.

"Wir werden den Antrag spätestens in den Haushaltsberatungen wieder in Angriff nehmen", kündigte der Fraktionsvorsitzende Uwe Rasch an. Denn der Betrieb und die 56 aktiven Feuerwehrleute seien durch viele Mängel erheblich gefährdet. Darauf habe bereits der Feuerwehrbedarfsplan der Stadt Reinbek durch die Firma Forplan vom April 2013 hingewiesen. Auch in Ohe gibt es danach zu wenige und zu enge Stellplätze, die sich mit neuen Fahrzeugen weiter verringern. Wegen der L-förmigen Anordnung der Garagen überschneiden sich die Wege. So fahren ausrückende Fahrzeuge weiter zur Wache anrückenden Feuerwehrleuten entgegen. Verschärfend komme hinzu, dass der Umkleideraum in der Fahrzeughalle ist. Dem 1864 errichteten und 1984 erweiterten Haus wurden zudem im Bericht Baumängel attestiert: Das Dachgeschoss mit Schulungs- und Aufenthaltsräumen ist ungedämmt, die Lagerräume und die Beleuchtung unzureichend. Wehrführer Oliver Selke ist froh, dass das Problem jetzt im Fachausschuss wenigstens "adressiert wurde". Die Stadt könne sich jetzt nicht auf dem Beschluss für den Neubau einer Feuerwache am Mühlenredder ausruhen und Gefahren an anderer Stelle ignorieren. Es gehe nicht darum, dass jetzt auch in Ohe sofort gebaut werden müsse, die Reinbeker Wehr habe erst einmal Vorrang. Aber zumindest sollten Alternativen geprüft werden, "damit wir nicht wieder in eine endlose Diskussion kommen", so Selke. In der Ertüchtigung der alten Wache sehe er keinen Sinn. Er zweifle daran, dass Umbauten des alten Schulgebäudes ausreichten. Die Aktiven könnten sich ein städtisches Grundstück westlich der Sonstkoppel als Standort für eine Feuerwache vorstellen. Neu seien die Probleme ohnehin nicht. "Dass es Sicherheitsmängel gibt, hat die Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse schon 2005 festgestellt", so Oliver Selke.