Schwesterngarten: Feuchtwiese bremst Bebauungsplan

Die Diskussionen um den Bebauungsplan (B-Plan) 48 "Schwesterngarten" reißen nicht ab. Seitdem ein Gutachten die Bauplanungen in unmittelbarer Nachbarschaft des Wohnparks Böge als "erheblichen Eingriff in den Naturhaushalt und das Landschaftsbild" qualifiziert hat, machen sich die Lokalpolitiker darüber Gedanken, wie der B-Plan geändert werden könnte. Während des jüngsten Umwelt- und Verkehrsausschusses plädierten SPD, die Grünen, FDP und Forum 21 für den Erhalt des Biotops - einer im Reinbeker Umland seltenen Feuchtwiese - auf dem 1,5 Hektar großen Gelände. Das hätte zur Folge, dass ein Wohnkomplex im südlichen Teil des Areals nicht gebaut werden könnte. "Der Schutz der Natur geht dem Baurecht vor", argumentierte der Ausschussvorsitzende Andreas Fleischer (SPD).

Anders sah das der Vorsitzende der Reinbeker Jungen Union, Martin-Andre Wojak: "Das Gesetz lässt ausdrücklich Ausnahmen zu." Wojak ließ offen, wie sich seine Partei zum Biotop positioniert. Bauamtsleiter Sven Noetzel teilte mit, dass die Verwaltung ihre neue Vorlage vorerst zurückgezogen habe, da aus rechtlichen Gründen noch eine geringfügige Veränderung vorgenommen werden müsse. Noetzel konkretisierte diese jedoch nicht weiter. "Da der Umwelt- und Verkehrsausschuss aber eine Empfehlung zum Schwesterngarten abgeben darf, ist die Verwaltung bereit, Ihre Vorschläge zu hören und gegebenenfalls zu berücksichtigen", sagte er. Zuständig für eine Beschlussfassung zum Schwesterngarten sei aber der Bau- und Planungsausschuss.

Till Krüger von der Interessengemeinschaft (IG) Böge kündigte an, heute (19.30 Uhr) in der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses einen eigenen Plan vorzulegen, der beim Bau von 54 Wohnungen das Biotop dennoch erhalten soll. "Die Biotop-Vernichtung ist vermeidbar!" meinte er.