Schönningstedt: Petra Meier (44) ist seit einer Woche Kameradin und dann das

. Seit einer Woche ist Petra Meier (44) offiziell Feuerwehrfrau in der Schönningstedter Wehr - stolz trägt sie ihren Melder, der bei Gefahr zum Einsatz ruft. Dass er jedoch das erste Mal Alarm schlagen wird, weil es in ihrem eigenen Keller brennt, damit war nicht zu rechnen. Solche Geschichten schreibt nur das Leben. Was war passiert?

Am Samstagmorgen gegen 11.15 Uhr fängt der Wäschetrockner der Familie im Keller Feuer. Die Flammen schlagen bis zur Decke. Die 44-Jährige und ihr Ehemann - auch er freiwilliger Feuerwehrmann - reagieren sofort. Während die Mutter den Notruf 112 wählt, ihre drei Kinder im Freien in Sicherheit bringt und Sekunden später den Melder hört, der an ihrer eigenen Gürtelschlaufe zum Einsatz ruft, versucht Vater Andreas Meier den Brand im Keller zunächst selbst zu löschen. "Das gelingt zuerst, dann entzündet sich das Feuer erneut", sagt Wehrführer Claus Brettner. Er und sein Team waren schnell zur Stelle - bei den eigenen Kameraden am Kornblumenring.

Unter den Rettern, die die Lage schnell unter Kontrolle hatten, war auch Pamela Fehr. Die 42-Jährige war vor zwei Jahren die erste Frau, die nach 116 Jahren reiner "Männerwirtschaft" als Mitglied in die Feuerwehr aufgenommen worden ist. "Am Anfang waren wir Männer nicht begeistert. Wir hatten Angst, dass wir uns nicht mehr so verhalten können, wie bisher", gibt Wehrführer Brettner zu. Pamela Fehr dachte sich hingegen: "So schnell werdet ihr mich nicht mehr los." Sie blieb, eroberte die Herzen und ebnete den Weg für Petra Meier und eine weitere Feuerwehrfrau. Ein Tag der offenen Tür hatte die Schönningstedterin auf die Idee gebracht. "Bis dahin kannte ich nur Berufsfeuerwehren. Dass hier alles freiwillig organisiert ist, hat mich erstaunt", erinnert sie sich. Mit Engagement absolviert sie Theorie und Praxis, plant sogar, noch einen Lkw-Führerschein zu machen, um die Feuerwehrwagen fahren zu können. Ist nachts jemand in Not, flitzt sie im Nachthemd zur Wache - für Eitelkeiten ist kein Platz, wenn es Menschenleben zu retten gilt. "Als ich das erste Mal nachts zum Einsatz fuhr und das Blaulicht über die Felder huschte, hatte ich Gänsehaut", erinnert sie sich. Was sie besonders schätzt: die Kameradschaft in der Wehr.

Die motivierte auch Petra Meier, sich als Feuerwehrfrau ausbilden zu lassen. "Mein Mann war schon Feuerwehrmann. Ich merkte, dass es ihn glücklich machte, im Team zu helfen", so die 44-Jährige. Sie wurde mit offenen Armen empfangen. Längst hatten sich die Kameraden daran gewöhnt, dass jetzt auch Frauen mitmischen. Jede helfende Hand wird in der kleinen Ortswehr gebraucht. Piept der Melder, lässt die Mutter von drei kleinen Kindern alles stehen und liegen, fährt zur Feuerwehrwache.

Es sei denn, es brennt ein Trockner im eigenen Keller. Dann kommen ihr die Kameraden entgegen. Und das, so schnell es geht.