Wentorf fühlt sich missverstanden und unter Druck gesetzt

Die Diskussion um eine gemeinsame Oberstufe an den Gemeinschaftsschulen in Reinbek und Wentorf geht in eine weitere Runde. Denn Wentorf fühlt sich missverstanden. Keinesfalls sei es so, dass die Gemeinde kein Interesse mehr an einer Kooperation mit Reinbek habe. "Wir sind weiterhin gesprächsbereit", sagt Kristin Thode (CDU), Wentorfs stellvertretende Bürgermeisterin und bezieht sich damit auf einen Bericht unserer Zeitung mit der Überschrift "Wentorf knallt die (Schul-)Tür zu".

Darin hatte sich Reinbeks Bürgermeister Axel Bärendorf geknickt gezeigt, weil Thode in einer Mail an ihn angegeben hatte, derzeit keine Möglichkeit der Oberstufen-Kooperation mehr zu sehen. Dass damit endgültig der Gesprächsfaden abgerissen sei, sei nicht so, betont Wentorfs stellvertretende Bürgermeisterin nun. Man könne weiter verhandeln, allerdings hinter verschlossenen Türen und in Gesprächen "auf Augenhöhe". Dass Reinbek für sich reklamiere, die "Stammschule" zu bilden und Wentorf mit einem Oberstufenprofil nur Kooperationspartner sein soll, könne nicht die Diskussionsbasis sein. "Wir haben ja schon die Infrastruktur, die Reinbek erst noch schaffen müsste. Beispielsweise hochmoderne naturwissenschaftliche Räume."

Was ihr besonders missfällt: Dass Reinbek im Hinblick auf eine entscheidende Sozial- und Schulausschusssitzung in Reinbek am kommenden Dienstag die Diskussion befeuere. "Wir sind nicht bereit, uns unter Druck setzen zu lassen", sagt Thode und bekommt diesbezüglich auch Unterstützung von Hauptamtsleiter Karsten Feldt. "Die Eile, die plötzlich herrscht, ist unverständlich. Warum beharrt Reinbek darauf, jetzt eine Entscheidung zu treffen?", sagt er.

Bei beiden kommt der Verdacht auf, dass die Reinbeker Gemeinschaftsschule die moderne Infrastruktur der Wentorfer Schule nutzen, aber selbst als "Stammschule" in Reinbek glänzen möchte.

Doch die versöhnende Hand scheint ausgestreckt. "Es wird nicht an Wentorf scheitern", so Kristin Thode. Sagt aber auch: Es gibt auch Überlegungen, mit dem Gymnasium oder den Berufsbildenden Schulen zu kooperieren.