Landessportschule: Betreiber plant Teilbebauung, Gemeinde signalisiert Kompromissbereitschaft

Seit 2006 ist die Hamburger Landessportschule geschlossen, ihre 73 Betten, Kantine und Schwimmbad verwaist. Dem Wunsch des Hamburger Sportbundes (HSB), die Altlast in teures Bauland zu verwandeln, hatte die Gemeinde 2009 einen Riegel vorgeschoben. Der könnte jetzt gelockert werden, denn es gibt neue Gespräche um die Zukunft des Geländes Ecke Bergedorfer Weg/Am Petersilienberg. Das bestätigten HSB-Sprecher Thomas Michael und Wentorfs Bürgervorsteher Andreas Hein. Hinter verschlossenen Türen wurde Kompromissbereitschaft für Wohnbebauung auf einem Teilstück des 7,3 Hektar großen Geländes signalisiert.

"Es ist absolut klar, dass die Hauptnutzung dem Sport vorbehalten bleiben muss", betont Hein. Nur die Schule für Wohnbebauung abzureißen, sei immer noch eine Option, so HSB-Sprecher Michael. "Wir sind mit Planungsbüros im Gespräch." Aufträge seien jedoch noch nicht erteilt.

Initiative kämpft für Erhalt der Sportflächen

Während die Pläne jetzt ausgefeilt werden, regt sich in der Nachbarschaft bereits Protest. "Im Billetal direkt am Bergedorfer Gehölz soll nach Vorstellung des HSB dann eine größere Wohnsiedlung entstehen", fürchtet Jürgen Dobert, Sprecher der Initiative "Wachstum mit Augenmaß" (WmA), die den Erhalt des Sportgeländes fordert. "Über die Pläne wurde strikte Vertraulichkeit vereinbart", weiß Dobert aus sicherer Quelle. "Denn vor dem HSB-Hauptausschuss kam in dieser Woche die Katze aus dem Sack", so Dobert. "Der HSB hat das Areal einmal für gemeinnützige Zwecke geschenkt bekommen. Mit so etwas macht man keine Immobilien-Spekulationsgeschäfte", kritisiert Dobert.

Der HSB hatte mehrfach versucht, eine Aufwertung seines Sportschul-Geländes in Bauland durchzusetzen. Jedoch immer erfolglos. Das Gemeindeparlament beschloss 2009: Das Gelände bleibt als Grünland ausschließlich dem Sport vorbehalten.