Patrick Ziebke: Reinbeker CDU kritisiert Unterstützung von Ministerpräsident Albig, rudert dann zurück

. Bislang war der Wahlkampf um das Bürgermeisteramt sachlich, fair und moderat geführt. Jetzt kommt Schärfe in das Rennen um die meisten Stimmen am 25. Mai. CDU-Chef Patrick Ziebke hat am Donnerstag eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der er den Wahlkampf der SPD scharf angreift. Er stößt sich daran, dass SPD-Kandidat Björn Warmer auf die Unterstützung von Politik-Größen wie Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) setzt.

"Die Reinbeker CDU zeigt sich verwundert über die politische Präsenz von Landespolitikern anlässlich des Bürgermeisterwahlkampfes von Björn Warmer, seines Zeichens Kandidat der SPD", so Patrick Ziebke. Offenbar habe der Ministerpräsident in Kiel nicht viel zu tun, wenn er jetzt schon im Reinbeker Bürgermeisterwahlkampf mitmische, sagt er.

Auch Innenminister Andreas Breitner (SPD), der sich am Sonnabend zusammen mit Björn Warmer auf dem Täbyplatz bürgernah zeigen wollte, wird scharf kritisiert. "Meine erste Frage wäre, wie er denn so dreist sein kann, Reinbek mit seiner Reform des kommunalen Finanzausgleiches finanziell den Boden unter den Füßen wegzuziehen und dann den netten Wahlkämpfer im Reinbeker Bürgermeisterwahlkampf zu geben", so Ziebke weiter. Diese Frage wird er schriftlich stellen müssen, denn die Veranstaltung wurde unabhängig von der CDU-Pressemitteilung aus Termingründen abgesagt.

SPD-Chef Volker Müller bleibt gelassen ob dieser Angriffe und versteht die Aufregung nicht. "Björn Warmer hat einen ausgezeichneten Ruf im Land, ist gut vernetzt. Torsten Albig unterstützt Björn Warmer als Genosse, nicht als Ministerpräsident", sagt er. Er rät der CDU, sich nicht in die "Schmollecke" zu verziehen, sondern anzuerkennen, dass die SPD ihren Wahlkampf gut vorbereitet hat. Der Angesprochene Björn Warmer möchte sich zu den Angriffen nicht äußern. Sagt jedoch, dass er es sehr geschätzt habe, dass sich alle Kandidaten - Jürgen Vogt-Zembol, Lars Bardua und er selbst - im Wahlkampf an die Regeln der Fairness gehalten hätten und jeder für sich selbst und nicht über die jeweils anderen gesprochen habe.

Auch Jürgen Vogt-Zembol, der für die CDU ins Rennen geht, stellt klar, dass die Pressemitteilung nicht von ihm, sondern von der CDU gekommen sei. "Das Amt des Bürgermeisters ist kein politisches", so Vogt-Zembol weiter.

Nach Rücksprache mit ihrem Bürgermeisterkandidaten ruderte die CDU gestern Nachmittag zurück und versuchte, die Pressemitteilung zurückzuholen. Als Begründung wurde der Tod der Schönningstedter Schülerin angegeben.

In Anbetracht der Tragödie und aus Respekt vor den trauernden Angehörigen und Freunden fallen an diesem Sonnabend alle Wahlkampfinformationsstände sowohl der CDU als auch der SPD aus.