Steuereinbruch: Schüler müssen warten

Die Nachricht war ein herber Schlag für die Gemeinde: Etwa 600 000 Euro weniger Gewerbesteuereinnahmen muss Wentorf 2014 und auch in den kommenden Jahren verkraften. Die Folgen spüren jetzt als erstes Schüler, Lehrer und Eltern des Gymnasiums. Eigentlich sollte ihre Mensa schon in den Schulferien um 120 dringend benötigte Plätze wachsen. Doch der Bau des Atriums muss jetzt erst einmal vertagt werden. Alle Ausgaben kommen angesichts der neuen Haushaltslage auf den Prüfstand. Bis 19. Juni tagt dafür ein Arbeitskreis Finanzen. Bis erste Ergebnisse vorliegen, rückt ein Baustart in weite Ferne.

Der Bedarf ist allgemein anerkannt

Die Erweiterung der Mensa war notwendig geworden, weil die Anzahl der ausgegebenen Essen durch die Kochmütter des Elternvereins sich mittlerweile auf 200 pro Tag verdoppelt hat. "Der Bedarf ist in keiner Weise infrage gestellt, aber Aufträge können nur erteilt werden, wenn das Geld da ist", bedauert der Vorsitzende des Liegenschaftsausschusses, Hans-Joachim Hass (UWW).

Bürgermeister Matthias Heidelberg hat die Schule bereits darüber informiert, dass er während dieser Sommerferien keine Realisierungsmöglichkeiten mehr sieht. "Das ist bedauerlich, lässt sich aber aufgrund der Gesamtsituation nicht ändern." Das Atrium sei ein Baustein des Zukunftskonzeptes für das Gymnasium. Bis 2017 wolle die Gemeinde 561 000 Euro in moderne Klassenzimmer investieren, zum Beispiel in das "Galneoboard", eine interaktive Tafel, die wie ein riesiges Smartphone-Display funktioniert. Der Zubau des Innenhofes für die Mensa würde etwa 335 000 Euro kosten.

Schulleiter Hans-Joachim Mayer bedauert, dass "hier wieder an der Bildung angesetzt wird". Das Projekt sei baufertig und habe für das Gymnasium absolute Priorität. Zurzeit besuchen 1225 Schüler das Gymnasium. "Der Unterricht verlagert sich durch die Ganztagsstrukturen zunehmend in den Nachmittag", so Mayer. Der Ausbau werde mittags für die Mensa und nachmittags vor allem als Aufenthaltsraum für die Oberstufenschüler dringend gebraucht. "Das ist ein herber Rückschlag in der Schulentwicklung, weil wir fest damit gerechnet haben." Mayer hofft, dass der Ausbau nun in den Herbstferien starten kann.