OGS: Verwaltung rät dazu, die Gebühren für die Nachmittagsbetreuung der Schüler zu erhöhen

Die Offene Ganztagsschule (OGS) für die Grundschüler ist ein voller Erfolg: 272 Schüler sind für die Nachmittagsbetreuung in dem Neubau angemeldet. Das lässt sich Wentorf aber auch einiges kosten: 1,3 Millionen Euro muss die Gemeinde für 2015 einkalkulieren. Dem stehen jedoch nur Einnahmen von 190 000 Euro gegenüber - die Gebühren, die die Familien zahlen.

Diese sind im Vergleich zu denen der 18 Ganztagsschulen in der Umgebung niedrig, wie Jugendpfleger Mario Kramer dem Bürgerausschuss am Montag erklärte: "Wir liegen bei Weitem nicht an der Spitze mit unseren Gebühren." Die Eltern der Erst- und Zweitklässler zahlen in Wentorf 88 Cent pro Stunde für die Betreuung, die Eltern der Dritt- und Viertklässler 1,05 Euro. Die Angebote in der Region unterscheiden sich stark: Sie reichen von 56 Cent für die Kinder der ersten und zweiten Klassen in der Grundschule Müssen (72 Cent für die "Großen") bis zu 4,34 Euro für die in der Reinbeker Grundschule Mühlenredder (6,51 Euro).

Hauptamtsleiter Karsten Feldt wies zudem darauf hin, dass viele Eltern die Gebühren noch schuldig geblieben sind. Insgesamt stehen in Wentorf noch Gebühren in Höhe von 6000 Euro aus. "Wir werden Anmeldungen für das nächste Schuljahr nur akzeptieren, wenn die Rechnung für das vergangene Betreuungsjahr beglichen worden ist. Sonst läuft die Anmeldung ins Leere."

Die Verwaltung empfiehlt den Politikern, über höhere Gebühren für die Ganztagsschule nachzudenken. Feldt und seine Kollegen erläuterten der Politik die Kalkulationsgrundlagen. Die Kosten für die Gebäudenutzung, die für die OGS mit etwa 350 000 Euro zu Buche schlägt, hatten sie fein säuberlich von der der Grundschule (etwa 650 000 Euro) getrennt. Hinzu kommen Personalkosten in Höhe von etwa 570 000 Euro, eine Verwaltungspauschale von gut 100 000 Euro sowie Sachkosten in Höhe von etwa 170 000 Euro. Noch nicht ermittelt sind die für die Nutzung des Lehrschwimmbeckens, der Regionalschule und des Sportplatzes Friedrichsruher Weg.

Bei einer Anhebung könnte die monatliche Grundgebühr von 70 Euro auf 77 (ein Plus von zehn Prozent) oder bis auf 122,50 Euro (von 75 Prozent) steigen - je nachdem, wie die Politiker auf dieser Grundlage nun entscheiden, was Wentorf sich leisten kann.

Der Anteil der teilnehmenden Kinder ist in der Region ziemlich einmalig. "Man kann einen Porsche nicht mit einem Käfer vergleichen", sagte Hauptamtsleiter Karsten Feldt zu dem Erfolg selbstbewusst. "Wir betreiben das mit einem qualitativ hohen und entsprechend personellem Aufwand."