Pflanzenmarkt: Gärtnerglück rund ums Reinbeker Schloss

Diese Matschkugeln haben es in sich. Mit ein bisschen Regen und Gärtnerglück verwandeln sie sich nämlich in Kürze in blühende Landschaften. Denn Lily (6) und Pascal (8) Mestermann haben gestern beim Reinbeker Pflanzenmarkt am Stand des BUND in Erde und Humus noch ein paar Samen versteckt und das ganze zusammen mit Wasser zu einer handlichen Kugel geformt, die sich entweder im eigenen oder in Nachbars Garten abwerfen lässt. "Die Idee der Samenbomben kommt aus den USA. Mit ihnen kann man auch prima Verkehrsinseln oder Straßenbeete begrünen", weiß BUND-Mitarbeiterin Marlitt Quistorf. Mit den Händen matschen, sich dreckig machen und nebenbei noch gärtnern - das kam gestern beim Pflanzenmarkt sehr gut an.

Während die Samen-Bomben sich erst noch entfalten müssen, blühte und grünte es an den anderen Ständen entlang der Allee traditionell üppig. Unter den Hobby-Gärtner, die ihre selbstgezogenen Pflanzen darboten, war man sich bei Temperaturen um die zehn Grad sicher: Das müssen schon die Eisheiligen sein. Schlecht wäre das nicht, denn dann bekämen die Neuerwerbungen der Marktbesucher keinen Frost mehr ab.

Obwohl selbst dieser der Bitterzitrone von Gärtnerin Doris nichts anhaben könnte. Mit vielen gleich per Du, verriet sie, dass sie die Samenkörner für die Pflanze aus Planten un Blomen stibitzt hatte. Zwölf Jahre musste sie warten, bis sie erstmals blühte und am Ende drei Früchte trug. "Manches braucht eben seine Zeit", weiß die Pflanzenfachfrau.

Zeit hat sich auch Edda Koop genommen. Die Vierländerin hatte gestern 15 Tomatensorten im Angebot. Im Januar hat sie dafür die ersten Samen eingepflanzt. Ihr Tipp, damit es grünt und Früchte trägt: "Lieber trocken und schattig, als zu nass." Das Beste für alle Tomaten: Sonne satt.