Zuweisungen auf hohem Niveau

Die Zuweisungen von Asylbewerbern zwingen die Stadt auch weiterhin zum schnellen Handeln. "Meist rufen die Mitarbeiter des Kreises am Dienstag an um zu fragen, wie viel Platz frei ist", sagt Torsten Christ, Leiter des Amtes für Bürgerangelegenheiten. 80 Asylbewerber leben bereits in Reinbek. "Wir werden uns auf weitere Zuweisungen von monatlich drei bis vier Asylbewerbern einstellen müssen", entnimmt Christ den Quoten. Im günstigsten Fall seien etwa 24 Asylbewerber bis Ende Dezember unterzubringen.

"Die vorhandenen Unterkünfte an Berliner Straße, Mühlenweg und Krabbenkamp decken den Bedarf an Unterbringungsmöglichkeiten für dieses Jahr längst nicht ab", prognostiziert er. Auf den bereits beschlossenen Umbau der Gebäude an Schulstraße und Mühlenredder könne deshalb nicht verzichtet werden: "Gleich nach dem Umzug der Kinder in den Kita-Neubau muss es losgehen." Denn bis Ende September müsse für die acht in Containern untergebrachten Asylbewerber an der Hermann-Körner-Straße Ersatzwohnraum geschaffen werden.

Zusätzlich zu den bestehenden Einrichtungen wurden durch die Stadt inzwischen zwei Wohnungen für Asylbewerber angemietet. Bei Flüchtlingen aus Krisengebieten wie Iran, Irak oder Afghanistan, die eine hohe Bleibewahrscheinlichkeit haben, mache das laut Christ wegen der besseren Integration Sinn. In diesen Fällen sei auch die Belegung über Paragaf-8-Scheine (früher § 5) möglich.

Das Problem fehlender Kapazitäten beschäftige aktuell nicht nur Reinbek. Um künftig flexibler reagieren zu können, sei die Stadt mit den Nachbargemeinden und Städten Glinde, Barsbüttel, Oststeinbek und Wentorf im Gespräch, um gemeinsame, dezentrale, kleine Unterkünfte zu schaffen. "Auch wenn es nicht bei allen Beteiligten aktuell einen akuten Bedarf gibt, waren sich alle Vertreter auf Fachebene einig, das Projekt weiter voranzubringen", so Christ. Eine gegenseitige Unterstützung bei Engpässen in der Belegung wurde vereinbart. Auch sollen geeignete Konzepte für die Betreuung der Asylbewerber entwickelt werden. Zurzeit kümmere sich ein Sprach- und Kulturmanager um Probleme. Das Thema wird am Dienstag, (20 Uhr, Rickertsen-Haus) auch die Mitglieder des Schul- und Sozialausschusses beschäftigen.