Geschafft: Vierjährige Debatte beendet

Mehr als vier Jahre haben sie in Sachen neue Feuerwehrwache diskutiert, mit einer Entscheidung gerungen, sich gestritten, die Kameraden der Feuerwehr verärgert, für Kopfschütteln oder Zustimmung gesorgt. "Das erste Mal haben wir 2010 darüber geredet, seit Dezember 2011 gibt es keine neuen Argumente, wir haben uns seitdem nur im Kreis gedreht", gestand Bernd Uwe Rasch, Fraktionsvorsitzender der FDP, bei der Stadtverordneten-Versammlung am Donnerstagabend ein. Widerspruch war diesbezüglich aus den Reihen der anderen Parteien im Reinbeker Rathaus nicht zu hören.

Nun ist tatsächlich ein Beschluss gefasst. Die neue Feuerwache wird auf dem jetzigen Grandplatz der TSV Reinbek gebaut, der Bebauungsplan mit der Nummer 112 aufgestellt. Forum 21 hatte darüber hinaus nochmals die besondere Bedeutung eines Verkehrskonzeptes sowie den Erhalt beziehungsweise die Neugestaltung des Knicks und der Straßenallee herausgestellt und dafür die Mehrheit hinter sich gebracht.

Zwei Stadtvertreter zeigten dem Beschluss die Rote Karte - im wahrsten Sinne. "Ich nehme die Aufgaben der Feuerwehr sehr ernst und bin dankbar für ihre Arbeit. Trotzdem werde ich heute Abend nicht zustimmen", sagte Bürgervorsteher Ernst-Dieter Lohmann (CDU). Den Bau der Feuerwehrwache am Mühlenredder könne er mit seinem Gewissen nicht vereinbaren. "Der Standort Mühlenredder bedeutet für mich das größte Gefahrenpotenzial überhaupt. In direkter Umgebung sind die Gemeinschaftsschule, der Großkindergarten, betreutes Wohnen für behinderte Menschen." Das, was man privat verantwortungslos nennen würde, sei in der Politik nun plötzlich weitsichtig. Manchmal müsse man sich die Brille aufsetzen und realistisch hindurch gucken, so Lohmann.

Auch Baldur Schneider (SPD) erklärte seine ablehnende Haltung: "Es ist eine schwere Entscheidung, aber auf keinen Fall eine gegen die Feuerwehr", betonte der stellvertretende Bürgervorsteher. Jedoch: "Verlässliche Zahlen für die Maßnahme liegen mir nicht vor. Deshalb kann ich nicht zustimmen."

Dass die Mehrheit der Stadtvertreter den Weg für die neue Wache nach Jahren freigemacht hat, bekamen die Betroffenen allerdings gar nicht mit. Im Gegensatz zu zahlreichen vorangegangenen Sitzungen waren die Kameraden der Feuerwehr der Veranstaltung nämlich dieses Mal ferngeblieben.