Entwicklungskonzept: Wentorf beteiligt sich an Kosten

Der erste Schritt in Richtung Weiterentwicklung der Lohe als "Nationales Naturerbe" ist getan. Der Umweltausschuss hat am Donnerstagabend zugestimmt, 17 225 Euro in ihre Zukunft zu investieren. Damit können die drei Anliegergemeinden bei der Metropolregion Hamburg am 15. Mai 320 000 Euro für die Umsetzung ihres Entwicklungskonzeptes beantragen.

Denn eine Voraussetzung für den Antrag ist, dass auch die Stiftung und die Anwohnergemeinden die Realisierung mitfinanzieren. Wohltorf und Börnsen müssen noch zustimmen. Angesichts der angespannten Finanzsituation in Wentorf (wir berichteten), taten sich die Kommunalpolitiker schwer, die Summe bereitzustellen. "Das Konzept ist unstrittig, aber wir sind zur Zeit ziemlich klamm", sagte Dirk Petersen (Grüne), Vorsitzender des Gremiums.

Die Stiftung hat noch einiges vor, um Naturschutz und Naherholung in der Lohe auf einen Nenner zu bringen: Während das Beweidungskonzept, die Gewässerrenaturierung und der Waldumbau bereits umgesetzt werden, geht es jetzt vor allem um die Infrastruktur für die Naherholung, um die Bürgerbeteiligung, die Befragung der Besucher über den Erholungswert, die Auswertung, ob die Besucher die Naturschutzregeln einhalten sowie die Untersuchung der ökologischen Entwicklung.

Schon für die Beteiligung, die Auswertung und Untersuchung hat die Stiftung insgesamt 44 000 Euro veranschlagt. Für die Infrastruktur kalkulieren die Experten insgesamt 393 000 Euro. Dazu gehören Informationstafeln und Schilder, der Bau zweier Parkplätze (auf der einstigen Panzerwaschanlage und am Wohltorfer Weg), von Reit- und Wanderwegen, einer Brücke über den Krogbuschgraben sowie die Einzäunung zweier Hundefreilaufflächen auf einer Wiese nahe dem Eingang und auf einem Wegabschnitt im Nordosten.

Die Stiftung will 80 Prozent der Kosten bei der Metropolregion Hamburg beantragen. Der Anteil der Stiftung und der Gemeinden beträgt 20 Prozent, also 78 600 Euro. Aufgeschlüsselt nach Einwohnerzahlen und Flächenanteilen soll Wentorf davon 17 225 Euro tragen, Wohltorf 17 455 und Börnsen 5320. Die Stiftung übernimmt 40 000 Euro.

Die CDU konnte sich mit ihrem Antrag, das Thema nochmals zu beraten, nicht durchsetzen. Auch die UWW und die FDP haderten mit den Kosten. Wolfgang Warmer (SPD) appellierte an die anderen Ausschussmitglieder: "Bei allen Schwierigkeiten, die wir haben, wäre es ein großer Fehler, wenn wir jetzt nicht zustimmen. Denn wir haben jetzt die Chance, Zuschüsse in Höhe von 320 000 Euro zu bekommen." Dem folgten bis auf die CDU auch die anderen Fraktionen. "Augen zu und durch", sagte Hans-Joachim Hass (UWW).

Das Konzept hat die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein gemeinsam mit Bürgern und dem Planungsbüro Jacob erarbeitet. Die Bürgerbeteiligung spielt in diesem Bereich eine große Rolle. Letztlich waren es die Bürgerproteste gegen Baumfällungen, die 2011 dafür gesorgt haben, dass der Bund das ehemalige Truppenübungsgelände mit 237 Hektar der Stiftung als Nationales Naturerbe geschenkt hat. Die Besucher der Lohe reagieren auf Fällungen, zuletzt Ende März, sehr sensibel. Gestern zum Tag des Baumes aber gab es Anlass zur Freude: Die Fielmann AG hat eine Traubeneiche gestiftet.