Wentorf (st). Hiobsbotschaft für die Gemeinde: Gut 600 000 Euro weniger Gewerbesteuereinnahmen muss die Gemeinde Wentorf 2014 und in den nächsten Jahren verkraften.

"Das ist nicht nur eine bittere Pille, sondern gleich eine ganze Schachtel bitterer Medizin, die wir schlucken müssen", stellt Bürgermeister Matthias Heidelberg fest. Damit schrumpfen die geplanten Erträge aus den Gewerbesteuern auf 4,6 Millionen Euro. Über die betroffenen Unternehmen und Branchen schweigt er.

Das bleibt für die Wentorfer nicht ohne Folgen.

Das oberste Ziel der Politik ist nun, teure Kassen- und Investitionskredite zu vermeiden. Konsolidierung ist angesagt. "Außerdem müssen wir zusehen, dass wir Ein- und Ausgaben zur Not mit Hilfe der Ergebnisrücklage, die zurzeit bei gut 6,8 Millionen Euro liegt, austarieren", erläutert Heidelberg.

Sollte die Ergebnisrücklage irgendwann zehn Prozent der allgemeinen Rücklage unterschreiten, muss Wentorf beim Kreis Herzogtum Lauenburg Konsolidierungsmaßnahmen vorlegen. Dann gerät die Gemeinde unter die Knute der Kommunalaufsicht.

Einziger Trost ist, dass sich die Höhe der Gewerbesteuerumlage, der Finanzausgleichs-Umlage und der Kreisumlage aus Wentorfer Sicht ebenfalls um einen sechsstelligen Betrag verbessern werden. "Der gleicht das Loch allerdings nicht aus", bedauert der Verwaltungschef.

Bisher hat die Verwaltung die finanzielle Entwicklung so geplant, dass erst 2017 ein Defizit von 637 000 Euro eintreten sollte. "Jetzt müssen wir den Plan komplett umstrukturieren", sagt Heidelberg. Die Verwaltung schlägt der Politik nun vor, wo gestrichen oder verschoben werden soll. Die Maßnahmen kommen in der Finanzausschusssitzung am 19. Juni auf den Prüfstand.