Techniker Krankenkasse: St. Adolf-Stift für überdurchschnittliche Patientenzufriedenheit ausgezeichnet

Der Druck im Gesundheitssystem nimmt zu. Immer weniger Ärzte und Schwestern müssen sich "an der Front" um immer mehr Patienten kümmern. Das stellt auch Prof. Stefan Jäckle, Ärztlicher Direktor am St. Adolf-Stift, täglich fest. Das Krankenhaus unter katholischer Trägerschaft versuche bewusst, gegen den Trend zum Profit-Center zu arbeiten: "Wir sehen uns in unserem Konzept gestärkt, 'medizinische Kompetenz bei gleichzeitiger Zuwendung und Empathie'." Dafür brauche man erstklassige Schwestern und Ärzte, die wirklich Interesse am Menschen haben, so Jäckle. Dass das Konzept im Empfinden der Patienten eingelöst wird, zeigt das Ergebnis der aktuellen Patientenumfrage der Techniker Krankenkasse (TK). In allen fünf abgefragten Kriterien überragt das St. Adolf-Stift den Bundesschnitt, betonte gestern Dr. Johann Brunkhorst, Leiter der TK-Landesvertretung Schleswig-Holstein. Landesweit erzielten zehn Kliniken überdurchschnittliche Ergebnisse und wurden jetzt mit dem TK-Qualitätssiegel ausgezeichnet.

Befragt wurden über ein Jahr etwa 14 000 Versicherte der TK in Schleswig-Holstein, die zwischen Juni 2012 und Juni 2013 für mindestens drei Tage stationär behandelt wurden. Aus dem Rücklauf (knapp 60 Prozent) konnten für 36 von 73 Schleswig-Holsteinischen Kliniken und 93 Fachabteilungen Qualitätsberichte aus Patientensicht erstellt werden.

"Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten, mussten pro Krankenhaus mindestens 60 Rückmeldungen vorliegen", so Brunkhorst. In Reinbek haben in dem Zeitraum 269 Patienten die Fragebögen ausgefüllt - von der allgemeinen Zufrieden, über medizinisch-pflegerische Versorgung bis zur Unterbringung. Etwa 16 000 Patienten werden in Reinbek pro Jahr stationär behandelt. "Darunter sind gut die Hälfte Akutfälle", so Geschäftsführer Lothar Obst, der sich vor diesem Hintergrund besonders über das gute Ergebnis freut: "Anders als Spezialkliniken müssen wir rund um die Uhr in allen Abteilungen eine flächendeckende Versorgung auch von Notfallpatienten vorhalten. Da ist eine überdurchschnittliche Bewertung für alle 800 Mitarbeiter eine schöne Bestätigung." Für Pflegedirektor Martin Klein sind die Befragungen eine wertvolle Rückmeldung, die auch Ansporn für künftige Verbesserungen seien.

Herausragend unter den Kriterien ist die "allgemeine Zufriedenheit" der Patienten, die mit knapp 83 Prozent den Bundesschnitt um drei Prozentpunkte überragt. Bei der "Information und Kommunikation" der Patienten liegt das Krankenhaus ebenso in der Spitzenposition. So auch bei Organisation und Unterbringung. Dabei spiele sicher auch eine Rolle, dass das Krankenhaus mit einem eigenen kostenlosen Fernseher an jedem Patientenbett punktet.

Unter www.tkde/klinikfuehrer können sich Patienten informieren. 200 000 Menschen nutzen jährlich das Online-Angebot.