Reinbek (daf). Bei Oliver Unger-Uyl und Stephani Unger steht nicht das berühmte “Pferd auf dem Flur“, dafür liegt aber eine Kuh auf dem Carport-Dach.

Als das Ehepaar vor drei Jahren nach Neuschönningstedt zog, hatte das lebensgroße Kunststoff-Rindvieh das luftige Quartier schon lange bezogen. "Unser Vermieter hat die Kuh irgendwann mal auf das Carport geschafft", erzählt Oliver Unger-Uyl.

Der Schwarzbunten den Stammplatz streitig zu machen, das kam weder für Oliver Unger-Uyl noch für seine Familie in Frage. "Die Kuh ist ein prima Erkennungszeichen. Wenn jemand zu uns will, sage ich, er soll dort halten, wo die Kuh auf dem Dach liegt". Der Inhaber einer Malerwerkstatt blickt lachend zu "seiner" Schwarzbunten.

"Zum Sommer bekommt die Kuh neue Farbe. Der Lack ist an einigen Stellen schon etwas ab", sagt Unger-Uyl. Und auch sonst hat die Neuschönningstedter Familie einiges in Haus und Garten zu bieten. Das Wohnzimmer wird von gruseligen Filmgestalten geziert, und im Garten "gräbt" sich eine dicke Schlange aus dem Blumenbeet. Der "Arsch mit Ohren" freut sich über die ersten warmen Sonnenstrahlen, und ein Spanner hat mit seinem Fernglas Dauerposten an der Gartenhecke bezogen.

Die kunterbunte Sammlung ist natürlich wetterfest. Und auch das schwarz-weiße Rindvieh auf dem Dach hat nichts auszustehen. Im Dunkeln spendet ein Baustrahler heimeliges Licht, und in den Wintermonaten ziert ein roter Wollschal den Hals. Stephani Unger ist vor ein paar Tagen zur Kuh aufs Dach gestiegen, um sie passend zum Frühling mit einer Blume zu schmücken. "Wenn es wärmer wird, nehme ich ihr auch den Schal wieder ab", sagt Stephani Unger.