Freiwillige Feuerwehr: Neue Drehleiter mit Pyrotechnik, Blasmusik und 280 Gästen eingeweiht

Das jüngste Einsatzfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Wentorf hat einen "Knick" - und das ist gut so: Denn der macht die neue Drehleiter der Retter vielseitig einsetzbar. 580 000 Euro hat das sogenannte Hubrettungsfahrzeug gekostet, das jetzt mit einer filmreifen Show in der Halle der Kistenfabrik am Südring offiziell übergeben wurde.

Bis zu einer Rettungshöhe von 23 Metern kann bei einer Ausladung von zwölf Metern die "DL 23/12" ausgefahren werden. Das Neubaugebiet Langer Asper gab den Anlass für die Beschaffung durch die Gemeinde, erklärt Gerätewart Nico Hintz. Nach neuen Verordnungen müsse entweder vom Bauherren ab dem dritten Obergeschoss ein zweiter Fluchtweg neben dem Treppenhaus geschaffen werden oder eben eine Drehleiter vorhanden sein. Diese sei allerdings frühestens ab Ende Mai einsatzbereit. Bis dahin müssen sich die sechs bereits geschulten Kameraden in die neue Technik einfuchsen. Insgesamt sollten zwölf von den derzeit 50 Aktiven die Drehleiter fahren können.

Die Drehleiter "Florian 4/23/1", so lautet der Funkname, ist mit einem Gelenkarm ausgerüstet. Das Rangieren auf engem Platz wird vereinfacht. Höhen, wie verwinkelte Gebäudeteile und Dachgauben, oder Tiefen, wie etwa Baugruben und Eisflächen, können durch den absenkbaren Gelenkarm schneller angefahren werden. Der vier Personen fassende Rettungskorb kann vor dem Führerhaus auf Bodenhöhe heruntergefahren werden. Die Brandschützer müssen daher in Zukunft nicht mehr das Leiterelement hochklettern, um in den Rettungskorb zu gelangen. "Dadurch wird bei Einsätzen kostbare Zeit gespart", erklärt Wehrführer Dirk Sacher.

Mit dem Spezialfahrzeug aus Ulm sind die Wentorfer Blauröcke jetzt auch für besonders schwere Fälle gerüstet. Die Drehleiter ist mit einer Schwerlastkrankentrage ausgestattet, mit der bis zu 270 Kilogramm schwere Patienten transportiert werden können. LED Lampen am Korb und Leitersatz leuchten den Arbeitsbereich optimal aus. Zusätzlich ausgestattet ist die Leiter mit einem Schaum/Wasserwerfer, der ein Volumen von 2600 Litern pro Minute schafft. Zur Ausstattung gehört ebenfalls ein Druckbelüfter, der zum Einsatz kommt, wenn aus Räumen giftige Rauchgase abgeleitet werden müssen.

Auch einen ersten "Einsatz" hat die Drehleiter schon hinter sich. Bürgervorsteher Andreas Hein und Dirk Sacher haben die Fahrzeugschlüssel aus zwölf Metern Höhe "gerettet", die an einem Luftballon hängend unter der Hallendecke schwebten. 280 Gäste, darunter Landtagspräsident Klaus Schlie und Bundestagsabgeordneter Norbert Brackmann als stellvertretender Landrat sowie Landesbrandmeister Detlef Radtke, verfolgten das Spektakel in der Halle mit Kunstnebel, Pyrotechnik und Blasmusik.