Dermatologie-Produkte: Neue Herstellung an der Scholtzstraße eingeweiht

Das rote Band ist durchschnitten. Hartmut Flöter, Fabrikleiter der Almirall Hermal GmbH, weihte gestern eine neue Produktionsanlage für dermatologische Präparate ein. 4,8 Millionen Euro hat Almirall in den Standort an der Scholtzstraße investiert, um die Anlagen aus den 80er-Jahren zu ersetzen. Die alte Produktionshalle soll jetzt verkauft werden, so Flöter. Mit dem Neubau hat der Konzern die Herstellungskapazitäten in Norddeutschland verdoppelt und ist für zukünftiges Wachstum gerüstet. Der 820 Quadratmeter große Anbau schafft außerdem Platz für neue Laborräume.

"Diese sollen für die Entwicklung innovativer Dermatologie-Produkte, unter anderem für den amerikanischen Markt, genutzt werden", so Dr. Christoph Willers, Leiter Forschung und Entwicklung. Seit sieben Jahren gehört Almirall Hermal zur spanischen Almirall-Familie. Um auch auf den amerikanischen Markt vorzudringen, hat der Konzern im vergangenen Jahr das US-Unternehmen Aqua Pharmaceuticals gekauft.

Geschäftsführer (COO) Luciano Conde war aus Spanien angereist, um das Bekenntnis für die Dermatologie und den norddeutschen Standort zu untermauern. Mehr als ein Drittel aller 361 Mitarbeiter in Reinbek arbeitet in der Produktion und Entwicklung der dermatologischen Arzneimittel. "Wir dürfen jetzt auf den Transfer weiterer Produkte nach Reinbek hoffen", betonte Flöter. "Denn das große Rührwerk der Prozessanlagen ist so konstruiert, dass auch brennbare Flüssigkeiten wie Ethanol verarbeitet werden können. Damit erhöht sich auch die Bandbreite unserer Fertigungsmöglichkeiten", fügte er hinzu.

Bisher konnten etwa 1250 Kilogramm in den riesigen "Rührschüsseln" produziert werden. Die Nachfolger stellen jetzt die doppelte Menge von Cremes, Salben, Gelen und Pasten her. "Das macht uns flexibler", so Flöter. Das fertige Präparat wird in Behältern zu den Füllmaschinen transportiert. In Reinbek produziert das Unternehmen halbfeste Arzneimittel wie Cremes und Salben sowie flüssige Arzneimittel, die in mehr als 40 Ländern Europas, Asiens und Südamerikas vertrieben werden. Aktuell werden 16 Millionen Tuben und Flaschen pro Jahr abgefüllt. Auf insgesamt 14 000 Quadratmetern stellt Almirall in Reinbek 428 verschieden Präparate her, darunter Salben zur Behandlung von Hautkrankheiten wie Akne oder Schuppenflechte.

Almirall mit Firmensitz in Barcelona hat 3000 Mitarbeiter in 23 Ländern und erwirtschaftete 2013 einen Umsatz von 825 Millionen Euro.