Medienrummel: “Das Geheimnis von Golombi“ wird im Cinemaxx-Kino am Dammtor gefeiert

Großes Kino am Hamburger Dammtor. Zur Premiere des Reinbeker Fantasy-Films "Das Geheimnis von Golombi" sorgten etwa 100 Schwertkämpfer, Dutzende Frauen in mittelalterlichen Gewändern und Hunderte Gäste für eine aufsehenerregende Filmpremiere. So mancher Passant und auch die Premierengäste staunten, als am Sonnabendmorgen martialisch wirkende Schwertkämpfer in zotteligen Fellwesten und im Lederharnisch Stellung vor dem Cinemaxx-Kino bezogen. Als aus hundert Kehlen der Schlachtruf "Aturius, Aturius" erklang, wähnten sie sich in einer vollkommen anderen Welt.

Die Kämpfer, die aus verschiedenen Schwertkampfschulen aus ganz Norddeutschland nach Hamburg gekommen waren, waren aber nicht auf Krawall aus. Ganz im Gegenteil - ebenso wie die fünf Reinbeker Kinder und die erwachsenen Schauspieler, die in dem Eltern-Kind-Filmprojekt mitgespielt haben, posierten auch sie für die Fotografen und genossen den Medienrummel.

Regisseur Robert Kowalewski, der auch das Drehbuch für den 37-minütigen Film geschrieben hat, inspirierte bei der Arbeit an "Das Geheimnis von Golombi" ein Thema, das viele Eltern kennen: "Viele treibt die Sorge um, zu versagen oder die nächste Rechnung nicht zahlen zu können. Der Terminkalender ist voll und das führt dazu, dass sie das Liebste und Wichtigste vernachlässigen: ihre Kinder. Beim Filmprojekt haben die Eltern gezeigt, dass sie einen Weg finden können, um für ihren Nachwuchs da zu sein", sagte Kowalewski.

Er selbst stand als Regisseur, Produzent und Darsteller von Anfang bis Ende in Reinbek, Wentorf oder Tatenberg vor und hinter der Kamera. Aufgeregt war am Sonnabend jeder, der bei dem Projekt mitgewirkt hatte. "Ich konnte die Nacht über gar nicht schlafen", erzählte der zehnjährige Tom-Levin Schulz. Seinen Schauspielkollegen Marvin Krause (11) plagte ebenfalls das Lampenfieber: "Ich bin ganz schön aufgekratzt und gleichzeitig müde", erzählte der Reinbeker. Für Nervosität war kurz darauf schon keine Zeit mehr. Die Kinder stellten sich dem Blitzlichtgewitter der Fotografen und gaben Fernsehteams Interviews. Die aufsehenerregende Vorführung war auch für das Cinemaxx eine Premiere. "Der Film wird im Saal 1, Hamburgs größten Kinosaal, gezeigt. Dort werden sonst nur die ganz großen, aber nie Kurzfilme präsentiert", berichtete Kowalewski stolz.

Dass die Premiere ausgerechnet an einem Sonnabend um 9 Uhr lief, konnte die zahlreichen Zuschauer offenbar nicht schrecken. Fast alle 961 Plätze im Kinosaal waren besetzt. Sie erlebten in den nächsten 37 Minuten wie fünf einsame Kinder, deren Eltern kaum Zeit für sie haben, in die Traumwelt von Golombi geraten. Dort kämpfen sie Seite an Seite mit den Erwachsenen den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse. Leise, bewegende Momente wechselten sich mit mitreißenden, fröhlichen Augenblicken ab. Witzige Dialoge wurden mit viel Gelächter belohnt und bei den spannenden Kampfszenen hielt so manch einer den Atem an.

Als dann der Abspann lief, kullerten bei vielen die Freudentränen. "Es war unheimlich emotional, alles noch einmal zu sehen", berichtete Sandra Schulz, die gemeinsam mit ihrem Sohn Tom vor der Kamera stand. "Es war ein schönes Gefühl, den Film nun einmal ganz zu sehen", sagte Marie Klassen (11), die eine der Hauptrollen gespielt hatte. Aber auch Kowalewski hatte zum Schluss Tränen der Rührung in den Augen, als ihm die Eltern einen Ehren-Oscar überreichten. Kowalewski will den Film nun auf möglichst vielen Festivals zeigen und hofft, dass eine Produktionsfirma aufmerksam wird. Denn für einen Kinofilm hätte Kowalewski genügend Stoff. "Der Film könnte dann auf eine Spiellänge von 109 Minuten ausgeweitet werden."