Brandstiftung? Bauwagen nur noch Schutt und Asche - 30 000 Euro Schaden

Gegen 13 Uhr hatten Kinder und Erzieher am Freitag alle Sachen verstaut und den Bauwagen abgeschlossen. Am nächsten Tag kokelten dort, wo er gestanden hatte, nur noch ein riesiger Aschehaufen und einige umstehende Bäume. Irgendwann in der Nacht war die Unterkunft der Waldkinder abgebrannt. Erst um 8 Uhr entdeckten Spaziergänger in der Lohe die qualmenden Überreste und alarmierten die Freiwillige Feuerwehr Wentorf. Die konnte nichts mehr retten. Nur Stahlrahmen, Treppe und das Metalldach waren noch zu erkennen. Die Polizei schätzt den Schaden allein am Wagen auf 30 000 Euro. Zur Brandursache gibt es noch keine Hinweise, ein Brandermittler der Kriminalpolizei war vor Ort.

"Wir gehen von Brandstiftung aus", sagt Janina Seifert, Vorsitzende des Vereins "Waldkindergarten Wentorf". Zwischen 24 und 1 Uhr habe ein Anwohner lautes Motorengeheul von Fahrzeugen gehört, die schnell wegfuhren. "Das passt zu der Brandzeit, die die Feuerwehr auf diesen Zeitraum eingegrenzt hat", so Seifert. Die 38 Mitglieder und 27 Kinder sind geschockt. Schon einmal fielen viele Sachen der Kinder den Flammen zum Opfer. In der ursprünglichen Unterkunft der Kinder, der "Sascha Alm", brannte es im September 2007, und ein Tipi wurde aufgeschlitzt und angezündet.

Viele der älteren Kinder hätten geweint, nachdem sie mit ihren Eltern spontan zur Brandstelle gekommen waren, berichtet Seifert. Neben Möbeln, der Gitarre des Erziehers, Bollerwagen, Bierzeltgarnituren, teuren Schminkstiften seien auch viele Bastelsachen der Kinder, Hefte und Fundstücke, an denen die Kleinen hingen, verbrannt. "Wir müssen jetzt erst einmal Listen aufstellen, was alles verloren gegangen ist", so Seifert. Allein die Schminkstifte, die gerade neu gekauft worden waren, haben einen Wert von 300 Euro.

Der Verein, der in diesem Jahr seinen zehnten Geburtstag feiert, hofft nun, dass die Gebäudeversicherung den Schaden ausgleicht. "Das werden wir gleich am Montag klären", sagt Seifert. Die Kinder sollen möglichst schnell wieder zur Normalität finden. Bei den frühlingshaften Temperaturen können sie erst einmal auf den Bauwagen verzichten. Der Unterschlupf war Voraussetzung, eine Betriebserlaubnis für den Kindergarten zu bekommen. Für Wechselkleidung und andere Utensilien stellt die ehemalige Gärtnerei Knappe einen der nicht mehr genutzten Räume zur Verfügung. "Auch Eltern mit großen Gärten haben Ausweichquartiere angeboten", freut sich Seifert über den Zusammenhalt. Spontan hatten sich auch einige Eltern am Sonnabend eingefunden, um aufzuräumen: "So haben wir das riesige Dach zerkleinert."

Die größeren der 27 Kinder treffen sich heute um 8.30 Uhr an der Lohe 6. Im Tipi beginnt der Morgenkreis. Mit Brotdosen, Thermoskannen und wetterfester Kleidung geht es dann mit den beiden Erziehern in den Wald.