Reinbek (tv). Mit einer kurzen Lobeshymne auf den wenige Stunden zuvor zurückgetretenen CSU-Landwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich begann Klaus Schlie (CDU) am Freitagabend seine Rede beim traditionellen Entenessen des CDU-Stadtverbands.

Vor den etwa 50 Zuhörern in Prahls Gasthof in Ohe bezeichnete der Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landtags den Ex-Bundesminister als "herausragende politische Persönlichkeit und feinen Menschen, der sich stets schnell und sachkundig in neue Themengebiete eingearbeitet" habe.

Für die Europawahl am 25. Mai wünschte sich Klaus Schlie eine Wahlbeteiligung, "die doch bitte nicht die Peinlichkeitsgrenze berühren sollte. Wir müssen uns mehr als bisher um Europa kümmern, denn Europa bestimmt Tag für Tag stärker unser Alltagsleben. Und wir Deutschen sind als schrumpfendes Volk auf andere europäische Völker zunehmend angewiesen." Gebot der Stunde sei ein starkes Europäisches Parlament, welches der Aufgabe gewachsen sei, die Europäische Kommission zu kontrollieren. "Denn dort geht es um weit mehr als um die zulässige Krümmung unserer Bananen und Gurken", widersprach Schlie dem gängigen Vorurteil.

Ebenso bemühte er sich bei seinen Thesen zur Landespolitik nicht um die politische Neutralität eines Landtagspräsidenten, sondern ging mit der Regierung aus SPD, Grünen und SSW hart ins Gericht: "Die Errungenschaften von CDU und FDP in zweieinhalb Regierungsjahren hat die jetzige Regierung wieder demontiert." Schlie prangerte eine Umkehr des kommunalen Finanzausgleichs zu Gunsten der vier großen Städte im Land an sowie übertriebenen Denkmalschutz an: "In meinem Heimatort soll jetzt eine alte Esso-Tankstelle unter Denkmalschutz gestellt werden. Da hört es doch wirklich auf, liebe Parteifreunde."