Sport: 42-Jähriger lehrt den Umgang mit den Flugobjekten

Der Bumerang-Effekt ist eigentlich eher negativ belegt und bedeutet, dass sich der beabsichtigte Erfolg nicht einstellt und stattdessen das Gegenteil eintritt. Als Jens Buhmann im Alter von acht Jahren den ersten Bumerang von einer Tante aus Australien geschenkt bekam, konnte davon jedoch keine Rede sein. Das Sportgerät faszinierte den jungen Reinbeker so sehr, dass er nie wieder davon lassen konnte.

Er begann, das Werfen und Fangen zu üben, baute sich eigene Bumerangs, die eleganter flogen und zu ihm zurückkehrten als das Mitbringsel aus Australien. In den 1990er-Jahren gründete Jens Buhmann in Reinbek einen Bumerang-Club. Er nahm an unzähligen Wettbewerben und sogar Weltmeisterschaften teil.

Heute arbeitet Jens Buhmann mit Schülern und Jugendlichen. Seit 25 Jahren verbreitet er das Sportgerät an Schulen und öffentlichen Bildungseinrichtungen, gibt Seminare und bringt den Bumerang in den Technikunterricht und in Projektwochen mit dem Themenschwerpunkt Australien ein.

Die Rohlinge, die er per Großauftrag bestellt und dann bearbeitet, sind in Schulen und Freizeitzentren in ganz Europa und selbst in Südamerika gefragt. "Das Gute ist, dass die Schüler sofort damit etwas anfangen können. Sie schleifen die Profile drauf, können den Bumerang bemalen und innerhalb einer Stunde damit werfen. Die Kombination aus Handwerk und Sport ist sehr beliebt", hat der 42-Jährige festgestellt. Nicht nur bei jungen Leuten. Auch mit Managern macht er Workshops.

Er selbst wirft nur noch selten, obwohl er sogar bei Weltmeisterschaften dabei war. "Ich war immer im oberen Mittelfeld, bis das Schultergelenk nicht mehr mitspielte", sagt der Reinbeker.

Beim Werfen kommt es nicht nur darauf an, wie präzise der Bumerang zurückkehrt. "Es gibt verschiedene Disziplinen: Bei der sogenannten Australischen Runde werden Weite, Rückkehrgenauigkeit und Fang gewertet." Bumerangs können bis zu 200 Meter weit fliegen. Es gibt verschiedenen Arten von Bumerangs. Je nach Bauart und Material wie Glasfieber oder Holz kommen sie zurück oder auch nicht. "Dreiflügelige Bumerangs sind flugstabiler, bei Windrädern ist man ja auch bei drei Flügeln stehen geblieben." Beim Werfen wird der Bumerang fast senkrecht gehalten - so als würde man ein normales Stück Holz werfen.

Was heute Sportgerät ist, wurde übrigens vor Jahrtausenden als Jagdwaffe genutzt. Nicht nur die Aborigines in Australien jagten damit. Überall auf der Welt haben die Menschen die Vorzüge des Bumerangs entdeckt, um Kleintiere zu erlegen. Selbst in ägyptischen Gräbern aus der Zeit vor Christus wurden sie gefunden.

Der Bumerang-Club in Reinbek löste sich nach einigen Jahren auf. "Der harte Kern ist auseinandergebrochen, weil alle wegen der Ausbildung weggegangen sind", sagt Buhmann. Er selbst lernte Versorgungstechniker. Doch sein Hauptgeschäft ist und bleibt das Geschäft mit den Bumerangs. Wer Kontakt zu Jens Buhmann aufnehmen möchte, erreicht ihn unter Telefon (040) 88 17 53 00, Internet: www.bws-buhmann.de.