Entsorgung: Ausschuss regt Prüfung der Aufstellung von Unterflurbehältern an

Der Glascontainermangel in Reinbek könnte bald ein Ende haben. Die FDP hat im jüngsten Umweltausschuss die Aufstellung von sogenannten "Unterflursammelcontainern" angeregt. Und der Ausschuss sprach sich in seiner Mehrheit dafür aus, dass die Verwaltung bis zum Mai mögliche Standorte samt Finanzierung prüfen soll.

Bisher scheiterte die Aufstellung zusätzlicher Container - etwa im Einzugsbereich des Täbyplatzes - an Protesten von Anwohnern. Das soll mit dem neuen Entsorgungsverfahren anders werden. "Die Flaschen werden in eingegrabene Behälter über einen Einfüllstutzen eingeworfen, sodass kaum noch eine Geräuschentwicklung wahrnehmbar ist", erklärte der FDP-Fraktionsvorsitzende Bernd-Uwe Rasch. Die ins Erdreich eingelassenen Behälter hätten zudem ein hohes Fassungsvermögen, nähmen hingegen oberirdisch nur wenig Raum in Anspruch. "Deshalb werden die Unterflurcontainer auch nicht zugemüllt. Sie fallen im Landschaftsbild ja kaum auf", so Rasch. In anderen Städten und Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen habe man längst gute Erfahrungen damit gemacht.

Zur Finanzierung der Unterflurcontainer schwebt der FDP vor, dass Einbau und Betrieb von Recyclingunternehmen getragen werden. Rasch: "Das ist in den nordrhein-westfälischen Kommunen auch so." Tatsächlich hat etwa in Herford ein ortsansässiger Abfalltechnik-Spezialist diese Kosten übernommen. Allerdings sei auch erwähnt, dass sich beispielsweise in München nicht für alle Unterflurcontainer Investoren fanden und die Kommune auf den Rechnungen sitzen blieb.

Die Behälter werden mit einem Minikran geleert, der sie am Haken aus dem unterirdischen Betonbett zieht. Auch bei diesem Verfahren ist keine übermäßige Geräuschentwicklung festzustellen, glaubt man den Anwohnern des Wohngebietes "Obstgarten" im niedersächsischen Jork. Sie leben schon seit mehreren Jahren mit Unterflursammelcontainern direkt vor ihrer Haustür und waren so begeistert von der Lösung, dass sie sich sogar mit der Aufstellung eines kleinen Altkleidersammelcontainers an gleicher Stelle einverstanden erklärten.

Während SPD und Grüne den Vorschlag, Unterflurcontainer aufzustellen, attraktiv finden, sieht die CDU Reinbek die "unterirdische Lösung" kritischer. So argumentierte der Vorsitzende der Reinbeker Jungen Union, Martin-Andre Wojak, dass die bisherigen Müllcontainer mobil seien. Man könne sie deshalb auch schnell wieder entfernen. "Wenn wir uns jetzt für Tiefbaumaßnahmen entscheiden, können wir die nicht so schnell wieder rückgängig machen", sagte er. Hajo Brügge von Forum 21 argumentierte ähnlich: "Gegen eine Standortprüfung habe ich nichts. Aber wenn es konkret wird, müssen wir genau prüfen, ob wir die Unterflurcontainer dort auch wirklich benötigen."