Lösung in der festgefahrenen Debatte - Grandplatz Mühlenredder wird doch Standort für die neue Wache

Nach einer zweieinhalbstündigen Sitzung stieg am Donnerstag gegen 20 Uhr weißer Rauch aus dem Kreishaus in Bad Oldesloe auf. Unter der Moderation von Landrat Klaus Plöger war es allen Beteiligten gelungen, den festgezurrten Knoten im Reinbeker Feuerwehrstreit zu zerschlagen. Die Standortfrage für die neue Feuerwache ist geklärt. Je zwei Vertreter aller Fraktionen einigten sich auf den Grandplatz südlich vom Mühlenredder, von Beginn an Favorit der Experten und der Stadtverwaltung. "Ich bin froh, dass ein Stormarner Problem gelöst wurde", sagte Plöger gestern erleichtert.

Vom Tisch ist somit eine Fläche auf dem Betriebshof im Gewerbegebiet, auf die sich die Politik zuletzt geeinigt hatte, die aber wegen der Hilfsfristen nicht gehalten werden konnte. Auch ein möglicher Kompromiss-Standort nördlich des Mühlenredders, jetzt Schulwiese, wurde schnell in der Runde aus Feuerwehr-Experten, Verwaltung, Innenministerium, Bürgermeister und Politik verworfen. Jetzt soll es einen gemeinsamen Antrag aller Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung für den Standort südlich des Mühlenredders geben.

"Ich freue mich für die Feuerwehrkameraden und, dass es für alle Beteiligten gelungen ist, das Gesicht zu wahren", kommentierte FDP-Fraktionschef Uwe Rasch die Lösung. Auch Volker Müller (SPD) äußerte sich erleichtert darüber, dass es einen gemeinsamen Weg geben wird: "Alle Fraktionen wollen sich nun dafür einsetzen, dass das Verfahren beschleunigt wird." Dass es bei Feuerwehrstandorten auch an Schulen keine auffällige Unfallstatistik gebe, konnte schließlich auch Hans Kaphengst (CDU) dazu bewegen mitzugehen: "Wir müssen ja irgendwie weiterkommen."

Der fraktionslose Stadtverordnete Klaus-Peter Puls lobte die Moderation des Landrats: "Gutes Gespräch. Gutes Ergebnis. Endlich werden die Fachleute nicht mehr ignoriert, sondern akzeptiert. Hoffentlich dauert jetzt die Bauvorbereitung nicht genauso lange wie die Standortsuche."

"Okay, die Kriegsbeile sind begraben", verabschiedete sich der Grünen-Fraktionschef Günther-Herder-Alpen vom Standort Betriebshof: "Es war ein sehr sachliches Gespräch und unter Abwägung aller Argumente ist der Sack für die Standortfrage jetzt zu."

"Klaus Plöger war spitze"

Die Losung "Nach vorne schauen, nicht nachtreten und keine Angriffe gegen Andersdenkende unternehmen", gab Heinrich Dierking für seine Fraktion Forum 21 heraus. Sein Resümee: "Klaus Plöger war spitze! Dieser Termin war wirklich lohnend." Der Landrat habe gut moderiert, alle Fragen seien erörtert worden. "Die Argumente der Fachaufsicht von Kreis und Innenministerium sind nicht zu erschüttern", so Dierking.

"Ich freue mich riesig, dass es zu dieser Einigung gekommen ist. Das Gespräch war von einer angenehm konstruktiven Atmosphäre geprägt", sagte Bürgermeister Axel Bärendorf. Irritationen konnten Kreisbrandmeister, Gemeindewehr und Innenministerium ausräumen.

Die nun einheitliche Position soll auch auf der Einwohnerversammlung am kommenden Mittwoch, 12. Februar, (19.30 Uhr) im Sachsenwald-Forum präsentiert werden.