Montagsmaler besuchen Atelier von Ricky Winter

Nikolas Soest ist erst seit einem Jahr bei den Montagsmalern. Aber dafür mit voller Begeisterung. "Das macht mich ruhig und ich bekomme Lob für meine Bilder", sagt der 30-Jährige, der in einer Wohngruppe auf Gut Lanken lebt. Anregungen für seine großformatigen Werke holt sich der geistig behinderte Mann bei Besuchen in der Hundertwasser-Ausstellung in Bremen oder bei Schauen von Gerhard Richter, Max Liebermann und Paul Klee. Genauso wie Nils Haumersen (33), der vor allem das Spachteln liebt. Er ist seit der Gründung der Montagsmaler vor vier Jahren dabei und liebt es, Acrylfarben mit Scheibenwischern und ähnlichem Material auf Papier zu bringen.

Jetzt besuchten beide gemeinsam mit sechs weiteren Bewohnern das Atelier der Reinbeker Malerin Ricky Winter an der Hamburger Straße. Begleitet wurden die Kreativen von den Kunsterzieherinnen Renate Gerber und Margarethe Fimmen, die die Kunstgruppe Montagsmaler leiten. "So nennen wir uns, weil wir jeden Montag zusammen malen", erklärt Renate Gerber. Sie kennt die Mitglieder gut, denn auch ihr Sohn Max (28) gehört dazu.

Die Besucher beobachteten interessiert, was Künstlerin Ricky Winter ihnen an Techniken zeigte. Zum Beispiel, wie man Farbe auf Papier bringt oder die verschiedensten Töne mischt. Interessant fanden die Besucher aus Gut Lanken das tanzende Paar an der Wand des Ateliers. "Man kann es senkrecht aufhängen, dann tanzt das Paar, oder auch waagerecht, dann liegt es und ruht sich aus", erklärte die Künstlerin, die gern zu selbst angerührten Tönen, Kreide, Kohle, Tusche und Tinte greift und sogar Dachlack und Moorlauge für ihre großformatigen Werke nutzt.

Die Montagsmaler selbst planen übrigens in diesem Jahr noch drei Ausstellungen. Auf St. Pauli im Haus 5 sowie bei der Aktion Kunst auf dem Dorf und in Lütjensee.