Mühlenredder: Protest gegen mögliche Bebauung der Schulwiese - Sie dient als Treffpunkt und Bolzplatz

Auf der Suche nach Standorten für die Feuerwehr hatte Hans Helmut Enk (CDU) den Plan von Reinbek gegoogelt und wurde fündig. Was vom Satelliten aus betrachtet als geeignete neue Adresse für die Feuerwehr erscheint, stellt sich aus irdischer Perspektive jedoch anders da.

Auf dem Satellitenbild ist die Grünfläche zwischen Schule und Wohnbebauung nördlich des Mühlenredders unberührt, ist vom bunten Schulclub noch nichts zu sehen. Der ist aber längst nicht mehr "wegzuklicken". Denn seit vergangenem Juni steht der Fancontainer von St. Pauli auf dem Gelände der Gemeinschaftsschule Reinbek und ist seitdem ein beliebter Anlaufpunkt für die 495 Schüler. Und die sind von den Plänen der Politiker gar nicht begeistert.

Das Team um Schulsprecher Finn-Michel Rehmer (15) hatte erst vergangenen Montag von den Plänen erfahren und wendet sich jetzt mit einer Stellungnahme der Schülervertretung an die Verwaltung: "Wir sind strikt gegen einen Neubau einer Feuerwache auf unserem Schulgelände, da die Wiese von uns Schülern regelmäßig genutzt wird. In den Pausen bietet sie den nötigen Kontrast zu unserem betonierten Schulhof." Viele Klassen nutzen das grüne Gelände auch für ihren Unterricht und Projekte. Jüngere Schüler können hier ungestört toben und Fußball spielen.

"Gerade wurden vier neue Tore durch unsere Schüler im Sponsorenlauf angeschafft, die auf der Wiese aufgestellt werden sollen", sagt die stellvertretende Schülersprecherin Egzona Rrahman. Und alle fiebern der Installation eines Beachvolleyballfeldes im Frühjahr entgegen. "Eine neue Wache würde auch verhindern, dass die jüngeren Schüler in den Pausen den daran angrenzenden Spielplatz erreichen", sagen sie. Die vier Container wurden von den Jugendlichen renoviert und sollen auch für die OGS als Treffpunkt genutzt werden. "Wir brauchen diese Fläche dringend, da der Schulhof jetzt schon zu klein ist."

Gelände ist mit einer "Dienstbarkeit" belastet

Auch Schulleiter Frank Lölling ist nicht begeistert, dass der Schule das Erweiterungsgelände gestrichen werden könnte: "Erst gibt es Bedenken, die neue Feuerwehr neben eine Schule zu bauen, jetzt will man sie direkt auf ein Schulgelände platzieren."

Und es gibt weitere Gründe, die dagegen sprechen, das 8700 Quadratmeter große städtische Gelände umzunutzen: Es gehörte einst zum Hof Soltau. Es ist mit einer "Dienstbarkeit" belastet und darf danach ohne Genehmigung des Berechtigten nicht für andere als Schulzwecke genutzt werden. Bislang ist offenbar nicht abschließend geklärt, ob diese Beschränkung inzwischen erloschen ist.