Schlittschuh: Karsten Reinke beendet die Saison für Kufenfans - aber er will im November wiederkommen

Zweieinhalb Monate haben in Reinbek die Kufen gerufen. Seit Sonntagabend herrscht auf der Eisfläche in Schönningstedt jedoch Tauwetter. Haben 1000 Liter Heizöl der Eisfläche gestern ordentlich genug eingeheizt, dann wird die Eisbahn in Einzelteile zerlegt schon heute die Heimreise Richtung Holland antreten. Aus der Eisfläche, auf der sich seit Anfang November 20 000 Besucher tummelten, sollten binnen weniger Stunden 55 000 Liter Wasser werden.

Veranstalter Karsten Reinke von der Firma Care Event hatte es sich nicht nehmen lassen, täglich persönlich Eintrittskarten zu verkaufen, Schlittschuhe zu verleihen, Kufen zu schleifen oder Getränke auszuteilen. Ein Herzensprojekt für den 48-Jährigen, der sich auch ab und an aufs Eis wagte. Sein Versprechen: "Wenn mich genug Sponsoren unterstützen, bin ich im November wieder da."

Obwohl der Zuspruch der Reinbeker immens war und das Lob und der Dank für die gute Organisation kein Ende fand, schließt Reinke die Saison mit einem Minus von 20 000 Euro ab. Das Problem: Das meiste Geld wird normalerweise mit dem Catering gemacht. Doch Glühwein und andere Heißgetränke fanden bei frühlingshaften Temperaturen weniger Anhänger als gehofft. Auch die Tatsache, dass die meisten Läufer Kinder und Jugendliche waren, kurbelte den Gastronomiebereich nicht an. Hinzu kommt ein deutlich höherer Stromverbrauch. Bei den warmen Außentemperaturen musste das Eis künstlich gekühlt werden.

"Dennoch, die Stimmung war hier immer super. Bei der Samstagsdisco standen hier zum Teil 300 Jugendliche. Die Eisbahn war ein richtiger Treffpunkt", freut sich Karsten Reinke. Für die Gäste fühlte er sich auch persönlich verantwortlich. Fuhren die jungen Besucher nur mit T-Shirts auf dem Eis, wurden sie vom Chef, selbst Vater eines Sohnes (15), schon mal an die Bande gewinkt und aufgefordert, sich etwas wärmer anzuziehen. Viele Eltern haben sich bei ihm bedankt. Dass es ihm mit seiner Eisbahn gelungen war, die Kinder und Jugendlichen über Wochen vom PC weg und auf das Eis zu locken, rechneten ihm die Mütter und Väter hoch an.

Motivation genug für den Geschäftsführer, um jetzt die Werbetrommel zu rühren und Sponsoren zu suchen. Da er die Veranstaltung in letzter Minute übernommen und vor dem Aus gerettet hatte, war die Vorbereitung für dieses Eisvergnügen knapp. Nun wird zehn Monate geplant. Damit es wieder heißt: Die Kufen rufen.