Pastoraler Raum: Der Prozess des Zusammenwachsens zwischen A 24 und der Elbe beginnt am 1. Februar

Die künftige Zusammensetzung des Pastoralen Raumes im Verbreitungsgebiet unserer Zeitung ist entschieden. In der neuen Großpfarrei zwischen A 24 und Elbe, Arbeitstitel "Stormarn-Süd", werden die katholischen Kirchengemeinden Reinbek, Glinde, Lohbrügge, Bergedorf, Geesthacht, Schwarzenbek, Lauenburg und Büchen und damit etwa 26 000 Katholiken zusammengeführt. Erzbischof Dr. Werner Thissen ist damit den Voten der einzelnen Gemeinden gefolgt. Er gestattete auch St. Marien in Trittau, sich aus seiner jetzigen Verbindung mit Reinbek und Glinde in der Pfarrei "Seliger Niels Stensen" zu lösen und in den Pastoralraum Stormarn-Nord zu wechseln.

Der Prozess des Kennenlernens, Zusammenwachsens und Schwerpunktsetzens ist auf drei Jahre ausgerichtet und beginnt im Norden bereits am 1. Februar. In Stormarn-Süd geht es frühestens am 1. Oktober los. Die Leitung des Prozesses wurde Pfarrer Markus Diederich übertragen, der erst im Dezember die Kirchengemeinde St. Benedikt in Geesthacht übernommen hat. Er begrüßt es, erst einmal richtig in seiner Gemeinde, zu der auch Schwarzenbek, Lauenburg und Büchen gehören, ankommen zu können. Er erläutert das Vorhaben: "Es geht nicht einfach um eine Großpfarrei, die das Gebiet der Oberelbe und des Sachsenwaldes umfasst." Die katholische Kirche wolle nicht nur ihre Gemeinden, sondern auch alle Orte kirchlichen Lebens, wie die Kindergärten, Krankenhäuser, Altenheime, in einem gemeinsamen Netzwerk zusammenbringen. Vorhandene Schwerpunkte sollen besser verankert, aber es sollen auch neue Akzente gesetzt werden.

"Ich hoffe, dass wir eine Kirche von morgen gestalten, die noch näher am Leben der Menschen ist, um die christliche Botschaft noch glaubwürdiger zu verkünden", betont Pfarrer Diederich. Dass er im Anschluss die Leitung der Großpfarrei übernimmt, ist damit übrigens nicht verknüpft.

In Reinbek und Glinde herrscht Zufriedenheit. "Es kommt so, wie wir es uns vorgestellt haben", sagt Marianne Glamann, Gemeindereferentin in der Pfarrei "Seliger Niels Stensen". "Es wird sich einiges ändern. Es wird keine Hauptkirche mehr geben. Es ist eine große Chance für die Kirche, dorthin zu gehen, wo die Menschen sich engagieren und Kirche lebendig ist", sagt sie. Das Ehrenamt werde gefragt sein. Es werde mehr Bewusstsein auf das allgemeine Priestertum gelegt werden müssen, dass durch die Taufe übertragen wird. Die Vielfalt der Menschen müsse zur Geltung gebracht werden.

Auch der Glinder Wolfgang Mertens-Nordmann, der bereits 2004 die Zusammenlegung seiner Gemeinde "Zu den Heiligen Engeln" mit der Reinbeker "Herz Jesu" und der Trittauer "St. Marien" zur Pfarrei "Seliger Niels Stensen" miterlebt hat, begrüßt die Entscheidung. "Ich sehe das grundsätzlich positiv. Aber wir betreten Neuland. Das erste Mal wird eine Pfarrei bundesländerübergreifend ausgelegt sein. Es wird auch Schwierigkeiten geben. Aber wir haben eine demokratische Entscheidung getroffen." Für ihn bleibt nur ein Wermutstropfen. "Wir hatten mit den Trittauern lange Zeit mit Monsignore Rudolph einen gemeinsamen Pfarrer und wir haben einen gemeinsamen Chor. Aber den wird es weiter geben und ich verstehe, dass die Trittauer sich Richtung Ahrensburg orientieren."