Feuerwehr: Bärendorf sieht sich bestätigt

Im Streit um eine neue Wache für die Reinbeker Feuerwehr sieht sich Bürgermeister Axel Bärendorf durch den Kreis bestätigt. Die politischen Weichen sind zwar nach wie vor auf einen Standort auf dem Betriebshof gestellt. Doch das Gelände an der Hermann-Körner-Straße hält die Feuerwehraufsicht des Kreises, wie berichtet, für nicht geeignet. Die Begründung kurz gefasst: Von dort seien nicht alle Wohngebiete innerhalb der zehnminütigen Hilfsfrist zu erreichen.

Entgegen dem Rat aller Experten, auch der aus dem Rathaus, habe eine Mehrheit aus SPD, CDU und Grünen für den Standort an der Hermann-Körner-Straße gestimmt, so Bärendorf. "Das Schreiben des Kreises zeigt, dass das jetzt kein Spaß mehr ist", macht der Verwaltungschef deutlich.

Die Verwaltung, die schon immer für den Mühlenredder plädiert hatte, ziehe daraus jetzt Konsequenzen. Eine neue Sitzungsvorlage soll wieder auf den Grandplatz auf dem TSV-Gelände abzielen. "Ich hoffe, dass dann ein weiser Beschluss gefasst wird", so Bärendorf. Vorangehen soll eine Einwohnerversammlung, für die sich Klaus-Peter Puls (fraktionslos) eingesetzt hatte. Der Stadtverordnete zählt zu den Befürwortern eines Neubaus am Mühlenredder.

Revidiere die Mehrheit aus CDU, SPD und Grünen ihre Entscheidung nicht, will Bärendorf Widerspruch gegen den Beschluss einlegen: "Das muss ich machen." Auch der Kreis könnte als Feuerwehr-Aufsichtsbehörde direkt eingreifen. So könnte der Landrat einen Beauftragten einsetzten, der für den Bauausschuss Beschlüsse fasst, erklärte Bärendorf.

Zum Mühlenredder als Standort der Ortswehr von Alt-Reinbek gebe es keine Alternative, ist der Verwaltungschef sicher. Überlegungen, neben einem Neubau am Betriebshof eine weitere Dependance einzurichten, erteilte er eine Absage. Das könne weder personell noch finanziell geleistet werden. Die Ortswehr liege mit 67 Aktiven bereits jetzt unter der Sollstärke von 89 Rettern.

Auch einen zentralen Standort für ganz Reinbek hält Bärendorf für unrealistisch: "Das geht am Ende nur mit einer Profitruppe. Und die würde die Stadt 4,5 Millionen Euro kosten." Stimmen aus der Politik, die auch für den Norden Reinbeks eine weitere Feuerwache fordern, hält er für unbegründet: Neuschönningstedt werde innerhalb der Hilfsfrist durch die Oher Wehr abgedeckt, Krabbenkamp durch Schönningstedt mit Unterstützung von Aumühle.

Für Angstmache hält diese Forderungen auch die FDP, die sich mit Klaus Peter Puls bei den Planungen zum Brandschutz hinter Verwaltungschef und Bauamt gestellt hatte: "Mich ärgert diese Angstmacherei. Neuschönningstedt ist durch die Oher Wehr abgesichert", sagt Diethard Joppich (FDP). Natürlich müsse man sich Gedanken über die Aufrüstung der alten Feuerwehrwache in Ohe machen, auch über einen Neubau nachdenken, aber Priorität habe jetzt der Standort für Alt-Reinbek. "Da ist der Mühlenredder der einzig wahre."