Spatenstich: An der Hermann-Körner-Straße baut Allergopharma neue Produktionsstätte

Das Äußere des neuen Firmengebäudes an der Hermann-Körner-Straße wird in wenigen Wochen fertiggestellt sein. Doch das Herzstück des schlichten Neubaus ist das hoch technisierte Innenleben. An den Betriebs- und Produktionsstätten hinter der modernen Bürofassade wird noch bis 2016 gearbeitet. 40 Millionen Euro investiert das Unternehmen Merck in die Produktionserweiterung von Allergopharma. Symbolisch setzten die Investoren und Wegbereiter, darunter die Allergopharma-Geschäftsführerin Uta Kemmerich-Keil, Bürgermeister Axel Bärendorf, Staatssekretär Ralph Müller-Beck, Dr. Werner Peter (Leiter der Produktion) und Nicole Marquardsen (Geschäftsführerin des Verbandes der Südholsteinischen Wirtschaft) gestern den ersten Spatenstich in den Reinbeker Boden.

"Mit dieser größten Investition in der Geschichte von Allergopharma setzt Merck einen wichtigen Meilenstein für den internationalen Ausbau des Allergiegeschäftes und für die Zukunftssicherung des Standorts in Reinbek", erläuterte Uta Kemmerich-Keil. "20 Prozent aller Menschen in der entwickelten Welt leiden an Allergien", sagte Kemmerich-Keil. Um für die Behandlung der "Volkskrankheit" neue Medikamente zu produzieren, stoße das Unternehmen für Pharma, Chemie- und "Life-Science" (Biowissenschaften) am Standort immer mehr an seine Grenzen. Der Ausbau nach modernen Standards sei in den alten Hallen nicht mehr möglich. Mit einem wettbewerbsfähigen Produktsortiment sollten der globale Allergiemarkt weiter erschlossen und damit die 450 Arbeitsplätze am Standort Reinbek gesichert werden.

Weitere internationale Märkte sollen erschlossen werden

"In dem zweistöckigen Gebäude werden unter hochreinen, sterilen Bedingungen Präparate zur Diagnose und Therapie von Typ-1-Allergien wie Heuschnupfen oder allergischem Asthma hergestellt werden", erläutert Allergopharma-Sprecher Gerd Eschholz.

Das neue Gebäude ist mit über 6000 Quadratmetern Nutzfläche konzipiert. Es wird Räume für Produktion, Betriebstechnik sowie Ausbaukapazität für eine spätere Labornutzung und ein Besucherfoyer beinhalten.

Es freue die Stadt, so Bürgermeister Axel Bärendorf, "dass Allergopharma fest in Reinbek verankert bleibt". Der Vertreter der schleswig-holsteinischen Landesregierung, Staatssekretär Ralph Müller-Beck, zeigte sich erfreut über den weiteren Ausbau des Pharmastandorts Reinbek: "Der Neubau des Unternehmens für die aseptische Produktion in Reinbek ist ein eindrucksvolles Bekenntnis zum Standort. Im wachsenden Marktsegment Allergie-Therapeutika hat Allergopharma ein stabiles und wachsendes Standbein, das nicht nur Arbeitsplätze sichert, sondern von dem auch die gesamte Region profitiert."

Merck ist schon seit der Gründung von Allergopharma vor über 40 Jahren der größte Gesellschafter und erwarb im Dezember 2012 die ausstehenden Anteile an dem auf die Spezifische Immuntherapie (SIT) spezialisierten Unternehmen.

Allergopharma wurde 1969 von der Firma Hermal und Joachim Ganzer in Reinbek gegründet und ist heute eine Merck-Tochter. Das Mutterunternehmen machte 2012 11,2 Milliarden Euro Umsatz.