Finanzen: Stadtverordnete am Zug

So ganz ist der "Weihnachtswunsch" von Reinbeks Kämmerin Isabella Randau nicht in Erfüllung gegangen. Die Finanzexpertin hatte im Oktober einen Haushaltsentwurf für 2014 mit einem satten Überschuss vorgelegt. Für die Jahresrechnung stand unterm Strich ein Plus von 494 000 Euro. Doch wie sie es aus Erfahrung geahnt hatte, ist das Polster nach den Etatberatungen in den Ausschüssen eingeschmolzen - auf 57 000 Euro.

Einige Ausgabenposten haben es eben doch noch auf die Ausgabenseite geschafft. Auch der Kreditbedarf für Investitionen ist von 5,4 auf 5,8 Millionen Euro gestiegen. "Das ist natürlich eine stolze Summe", so Randau. Insgesamt sei sie jedoch mit dem Haushalt 2014, der bei den laufenden Ausgaben für die Stadtverwaltung mehr Erträge als Aufwendungen aufweist, zufrieden.

Die Finanzpolitiker haben den Haushalt 2014 am Dienstagabend mit großer Mehrheit verabschiedet. Heute haben die Stadtverordneten auf ihrer letzten Sitzung im Jahr das Wort. Sie entscheiden über Ausgaben von knapp 48 Millionen Euro. Auf der Einnahmeseite schlägt vor allem der gestiegene Gemeindeanteil an der Einkommensteuer positiv zu Buche: Rund 15 Millionen Euro fließen in die Stadtkasse. Dass der Kreditbedarf gestiegen ist, liegt vor allem an der für das kommende Jahr vorgesehenen Fassadensanierung am Gymnasium, die mit zusätzlichen 414 000 Euro zu Buche schlägt.

IT-Verbund schlägt mit 754 000 Euro zu Buche

Ein dicker Brocken auf der Veränderungsliste zum Ursprungsentwurf ist auch der neue IT-Verbund, ein gemeinsames Rechenzentrum für die Datenverarbeitung, in dem sich sieben Kommunen zusammengeschlossen haben. Das liege vor allem am Investitionsbedarf für die Anstalt öffentlichen Rechts, die im Juli an den Start gegangen ist. Der hohe Betrag von 754 500 Euro setze sich auch aus Posten wie Kopierkosten, Telefon und Datenverarbeitung zusammen, die sonst an anderer Stelle im Haushalt verbucht waren. "In der Anlaufphase musste jetzt investiert werden", antwortete Bürgermeister Axel Bärendorf auf kritische Nachfragen aus den Reihen der Politik.

Weitere "Dickfische" für den Haushalt 2014 sind der Bau der siebengruppigen Kindertagesstätte mit 1,51 Millionen Euro, die Fassadensanierung im Sportzentrum mit 1 Million Euro sowie die Herstellung der Fischtreppe am Mühlenteich mit 1,47 Millionen Euro.