Grosse Wartung: Eine Millionen Liter Wasser abgelassen - Renovierung der Sauna und Sammelumkleiden

Wer kräftig Anlauf nehmen und vom Drei-Meter-Brett ins kühle Nass springen wollte, würde derzeit eine böse Überraschung erleben. Das Schwimmbecken im Reinbeker Freizeitbad ist trocken, das Wasser abgelassen. Deshalb warnen sicherheitshalber auch rot-weiße Absperrbänder an den Sprungbrettern vor Übermut.

Bereits vergangenen Freitag hat Badleiter Holger Kehl nach Betriebsschluss die Pumpen angeschmissen. Das ganze Wochenende bis Montagfrüh brauchten sie, um das Becken leerlaufen zu lassen. "Wir mussten rund eine Million Liter Wasser ablassen", erklärt Kehl die aufwendige Trockenperiode - zum Vergleich: das wäre die Füllmenge von etwa 8350 heimischen Badewannen.

Alle zwei Jahre ist das notwendig. Nicht etwa, weil das Wasser ausgetauscht werden muss - das passiert kontinuierlich - sondern, weil defekte Kacheln und Fugen im Schwimmbecken repariert und die Wasseraufbereitung gewartet werden müssen. "Durch abgeplatzte Kacheln auf dem Beckenboden entstehen scharfe Kanten, die zu Verletzungen führen können", zeigt Geschäftsführer Kehl. Zwar würde man grobe Schäden auch während des Betriebs provisorisch mit einem speziellen Unterwasser-Kitt ausbessern, aber irgendwann müsse der Fliesenleger die Kacheln austauchen. "Und das geht nicht in Tauchermontur." Auch die Dehnungsfugen des Schwimmbeckens altern. Dringt in die Silikonfugen erst Wasser ein, führt dies zu Schäden im Mauerwerk.

Die eigentlichen Wartungsarbeiten laufen aber unter dem Schwimmbecken. Hier ist eine Fachfirma damit beschäftigt, die Technik der Wasseraufbereitung zu überprüfen und turnusmäßig die Wasserfilter auszutauschen. Kehl: "Das ist wie ein TÜV-Termin beim Auto." Die 15 Mitarbeiter des Freizeitbades haben unterdessen nicht frei - ganz im Gegenteil. Der Schichtplan läuft weiter, doch statt Badeschlappen tragen die Mitarbeiter nun Gummistiefel, statt mit Tauchringen oder Schwimmflügeln sind sie nun mit Hochdruckreiniger, Scheuerschwämmen und Poliermaschine ausgestattet. Großreinemachen ist angesagt: Der Wasserüberlauf am Beckenrand wird gereinigt, Kachelwände und Beckenboden werden poliert, Umkleiden gesäubert.

Gleichzeitig nutzt das Freizeitbad den Stillstand für nicht unerhebliche Renovierungs- und Umgestaltungs-Arbeiten. Der komplette Saunabereich wird erneuert, vom Holz des Schwitzraums über die Duschen bis zum Ruheraum. Die Kaltwasserduschen bekommen ein frisches modernes Kachelkleid aus kleinen blauen Mosaikkacheln, die Sammelumkleiden neue Bänke und moderne Schränke, die Brücke zum Sprungbereich und die Sprungtürme einen frischen Anstrich.

Insgesamt investiert das Bad mehr als 50 000 Euro für den Umbau. Hinzu kommen rund 30 000 Euro Einnahmeausfälle für die 20 Tage lange Schließung der Schwimmhalle. "Trotz Stillstand werden wir in diesem Jahr mehr als 170 000 Badegäste erreichen." Bis zu 200 000 sind es in einem wartungsfreien Jahr.