Aufgeflogen: Beamte des LKA stellen bei 32-Jährigem 40 Kilogramm illegale Pyrotechnik sicher

Ein Hinweis hatte die Beamten auf die explosive Spur in die Märchensiedlung geführt: In der Wohnung und im Auto eines 32-Jährigen fanden die Ermittler 40 Kilogramm in Deutschland verbotene Pyrotechnik. Unter dem Aliasnamen "Pyromania A.C.A.B 1312" bot der Reinbeker die Böller im Internet an.

"Die sichergestellten Beweismittel haben eine weit höhere Sprengkraft als legal in Deutschland erhältliche Pyrotechnik", so Holger Vehren von der Hamburger Polizeipressestelle. Die illegalen Knaller werden jetzt vernichtet. Nach den Angaben der Polizei sollte die explosive Ware in Hamburg verkauft werden. Den 32-Jährigen erwartet nun ein Verfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz.

Illegale Knallkörper, so genannte "Polen-Böller" aus dem osteuropäischen Ausland, könnten erheblich mehr Schäden anrichten als handelsübliches Silvesterfeuerwerk, warnt Carsten Both, Produktmanager bei der Nico Feuerwerk GmbH in Trittau. Die Böller seien gefährlich, weil sie statt des handelsüblichen Schwarzpulvers einen Knallsatz mit Perchlorat und Metallpulver enthielten. Diese Mischung erzeugt erheblich stärkeren Druck- und Knallwirkung, die häufig unterschätzt wird. Bei den sogenannten Blitzknallkörpern haben sich im vergangenen Silvester mehrere Personen erhebliche Verletzungen an Händen und Gesicht zugezogen. "Knallkörper mit Blitzsatz und Raketen über 20 Gramm Nettoexplosivmasse sind in Deutschland verboten", so Bohl. Forscher der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) informieren auf der Seite www.bam.de über Gefahren und auch Erkennungszeichen für zugelassene Knaller.