Reinbek (sho). Staubsauger, Kühlschränke, Bauschutt, Farbeimer - all das hat Volker Jungbluth bei seinen Spaziergängen mit Hund Aimy schon am Feldrand in Schönningstedt gefunden.

Mehrmals hat er von Weitem bereits Autofahrer dabei beobachtet, wie sie mit ihrem Pkw von der Königstraße in den Bummerei Weg abgebogen sind, um dort die Kofferraumklappe zu öffnen und all das rauszuschmeißen, was eigentlich zum Recyclinghof gehört. Der ist übrigens von dort aus nur rund 300 Meter entfernt.

"Jetzt in der dunklen Jahreszeit kommen mehr Leute", hat Jungbluth festgestellt, der seit 2004 im Eigenheim am Kornblumenring wohnt. Nicht nur aus beruflichen Gründen hat der Spurensicherer beim Landeskriminalamt Hamburg einen Blick für Dinge, die dort definitiv nichts zu suchen haben. Privat ärgert ihn die Vermüllung seines Wohnumfeldes zunehmend. Verstehen kann er sie schon gar nicht. Für all den Müll, der im Außenbereich der Stadt wild entsorgt wird, ist die Abfallwirtschaft Südstormarn (AWSH) zuständig, die von der Stadt Reinbek zu den illegalen Müllhalden geschickt wird. "Wir mussten in diesem Jahr 27 Mal ausrücken", erklärt Olaf Stoetefalke, Pressesprecher der AWSH.

Nicht nur die Feldrandlage in Schönningstedt ist bei Müllrowdys beliebt. Elektro-Schrott, Bauschutt, sogar Sofas werden auch gern in Büchsenschinken oder den Oher Tannen abgeladen. "Die Sachen ins Auto zu laden und illegal irgendwo abzuladen, ist definitiv aufwendiger, als uns einfach anzurufen", sagt Stoetefalke. Ein Anruf genüge und das AWHS-Team hole die Sachen direkt kostenlos vor der eigenen Haustür ab. Wer selbst schleppen, hieven und Auto fahren möchte, kann direkt bis vor den Recyclinghof fahren. Auch dort ist die Abgabe von Sofas, Kühlschränken und sonstigem Müll kostenlos. Anwohner Volker Jungbluth hofft, dass sich das tatsächlich mal rumspricht.