Adventszeit: Lichterglanz auf den Märkten und gelebte Weihnachtsgeschichte in Ohe

Was suchen zwei Kamele am Bismarckturm in Friedrichsruh und Schafe, Ziegen in Ohe? Der tierische Auftrieb läutete die Adventszeit ein - von klassischen Märkten im Lichterglanz bis hin zur biblischen Rückbesinnung. Denn der Weg nach Bethlehem führte gestern über Ohe. "Eine schöne Idee, Kindern so die Weihnachtsgeschichte überzeugend zu vermitteln", sagte Christian Schultze. Seit neun Jahren lebt der 39-Jährige mit seiner Familie in Ohe. Seine kleinen Töchter Charlotte (7) und Catharina (4) gehörten zu der Heerschar von Engeln, die die frohe Botschaft von der Geburt des Christuskindes den Hirten auf dem Felde weitersagten.

Neben zehn Engeln, einigen erwachsenen Hirten wie Pastor Benedikt Kleinhempel oder Stadtverordneter Michael Zietz gehörten auch sechs Schafe zur Prozession durch Ohe. Die wolligen Gotlandschafe, die auf einer Weide in Behlendorf leben, gehören Hobby-Schäferin Änne Stange. In Ohe benahmen sie sich vorbildlich und orientierten sich an Paula, einer handzahmen, freundlichen und neugierigen Ziege.

Bewegte und bewegende Bilder auf dem Weg hin zu Weihnachten zu liefern, das ist das Anliegen von Pastor Benedikt Kleinhempel. "Das man berührt wird von der Geschichte und sich ein Bild machen kann." Gemeinsam mit Kollegin Dr. Claudia Süßenbach hat er die gestrige Aktion unter dem Motto "Mit Hirten und Schafen auf dem Weg nach Bethlehem" entwickelt. Im letzten Jahr startete der erste Teil der Weihnachtsgeschichte in Ohe mit dem Eselritt von Nazareth nach Bethlehem. Waren die Kostüme 2012 noch bei einem Kostümverleih ausgeliehen, kamen sie jetzt aus Wilhelmsburg von der Grone-Stiftung Kostümverleih. "Dort fertigen Arbeitslose die Kostüme an", sagt Claudia Süßenbach.

Weniger tierisch, dafür aber ebenso stimmungsvoll ging es im Wentorfer Rathaus zu. Flure und Sitzungszimmer hatten sich in einen lichterglänzenden Weihnachtsmarkt verwandelt. Für reichlich Gloria sorgten Weihnachtslieder, und Hunderte Besucher schauten sich schon einmal nach Mitbringsel und Geschenken um. Am Stand von Prisma-Erzieherin Sandra Schimpf (43) und Nelli Weiler (17) gab es Lavendel-Körperpeelings oder glitzernde Kaminstreichholzschachteln. "Die Kissen haben wir mit den gestifteten Nähmaschinen nähen können. Insgesamt haben die Jugendlichen das ganze Jahr über gebastelt und genäht. Den Erlös werden wir einem guten Zweck spenden", sagt Schimpf.

In Aumühle staunten die Besucher nicht schlecht, als sie zwei Kamele in einem Gehege vor dem Bismarckturm erblickten. Aus großen Augen sahen sich die Tiere das bunte Treiben gelassen an. Für den Aumühler Dr. Clemens Wülfing, der den Markt mit seinem Team organisiert, ist damit ein erster Weihnachtswunsch in Erfüllung gegangen, denn auf die Frage, was er sich für den Markt noch wünsche, kam vor wenigen Tagen spontan die Antwort: "Kamele". Sie gehören dem Tierarzt Andreas Fey aus Berkenthien.

Bei einem großen Fest konnten sich Besucher auch auf dem Marktplatz, in der Gethsemane-Kirche und der Begegnungsstätte in Neuschönningstedt auf die Adventszeit einstimmen. Live-Musik zu genießen, an einem der Schlemmerstände Leckereien probieren, mit Nachbarn zu klönen stand hier im Vordergrund.