Bahnhöfe werden intensiver bewacht

Weit sind sie mit ihrer Diebesbeute nicht gekommen. Gegen 17.20 Uhr fielen einer Polizeistreife am Dienstag drei dunkel gekleidete Männer auf. Das Trio schob Fahrräder vom Bahnhof kommend Richtung Wentorf. Als die Beamten die drei Am Haidberg kontrollieren wollten, sprangen sie auf die Räder und rasten davon. Einer fuhr in Richtung Bergedorfer Weg, die anderen beiden flohen über die Straße Unter den Linden. Nach einer kurzen Verfolgungsjagd konnte einer dort gestellt werden. Der 26-jährige Hamburger wurde vorläufig festgenommen. Die anderen flüchteten zu Fuß weiter. Alle drei abgestellten Räder konnten sichergestellt werden. Zwischenzeitlich war eines als gestohlen gemeldet worden.

Die Festnahme ist nicht allein einem Zufall zu verdanken, denn die Polizei nimmt Bahnhöfe intensiver ins Visier, sagt Revierleiter Eggert Werk. Die Observierung der Brennpunkte für Fahrraddiebstähle in der Stadt zeigt bereits erste Erfolge. Wurden im vergangenen Jahr 167 Räder in Reinbek gestohlen, waren es in diesem Jahr bis Oktober 93. "Das liegt auch daran, dass vor allem Täter ermittelt wurden, die aus Hamburg kamen und an den S-Bahnhöfen tätig waren", so Werk.

Die Polizei versucht nun, die Räder ihren Besitzern zuzuordnen. Das sei häufig schwierig. Denn gerade bei älteren Rädern erstatten die Besitzer meist keine Anzeige. Gelingt die Zuordnung nicht, landen die Fahrgestelle als Fundsache bei der Stadt, von der sie nach einer Frist versteigert werden.

Schon Anfang des Jahres konnte die Polizei in Wentorf einen Serientäter schnappen, er wurde immer wieder beim Fahrradklau erwischt. Nach einer Häufung von Diebstählen im Fahrradkeller des Wentorfer Gymnasiums wurden dort Video-Kameras installiert. Auf einem der Filme erkannte ein Reinbeker Polizeibeamter den jungen Mann.

Wer Hinweise zur Tat am Bahnhof oder den noch unbekannten Personen machen kann, wird gebeten, sich mit der Kriminalpolizei unter Telefon (040) 727 70 70 in Verbindung zu setzen.