Feuerwehr: Klaus Peter Puls (parteilos) und die FDP rufen Betroffene zum Kampf gegen neuen Standort auf

Die Entscheidung über den Standort der neuen Feuerwehrwache fällt heute Abend im Reinbeker Rathaus. Stimmen die Parteien tatsächlich so ab, wie im Vorfeld angekündigt, wird die Wache auf dem Gelände des Betriebshofes an der Hermann-Körner-Straße gebaut. Unabhängige Gutachter mahnen jedoch, dass von dort aus Stadtteile wie Hinschendorf oder die Anwohner der Straßen Wildenhofeck, Bahnsenallee oder Buchtallee nicht rechtzeitig erreicht werden können. Und genau hier setzt der parteilose Stadtvertreter Klaus Peter Puls an. Er beantragt, für die betroffenen 2500 Bürger eine Einwohnerversammlung einzuberufen. Begründung: Der Brandschutz ist für sie nicht gewährleistet. Und das sollten sie wissen, meint Puls. Um die Bedeutung zu unterstreichen, zitiert er aus dem Brandschutzgesetz Schleswig-Holstein: "Die wissenschaftlich ermittelte Erträglichkeitsgrenze für einen Menschen im Rauchgas beträgt circa 13 Minuten. Bereits bei einer Branddauer von 15 Minuten liegt die Sterberate bei circa 32,2 Prozent und erhöht sich jede Minute um circa 3,6 Prozent."

Klaus Peter Puls ist seit Jahren für den Mühlenredder als Standort der neuen Feuerwehrwache. Als damaliger SPD-Stadtverordneter und Ortsvereinsvorsitzender hatte er 2012 sein persönliches und politisches Schicksal mit der Feuerwehrfrage verknüpft und hingeschmissen, nachdem die SPD damals nicht einheitlich für den Standort Mühlenredder gestimmt hatte. Dass nun die Mehrheit dagegen ist, kann Puls nicht verstehen. "Fachlich hat sich seit Jahren nichts geändert. Der Mühlenredder ist der ideale Standort. Alles andere ist nicht zu verantworten."

Ins gleiche Horn stößt die FDP. "Längst hat man hinter den Kulissen erkannt, dass einzig der Mühlenredder-Standort die Sicherheit der Reinbeker Bürger gewährleistet und der einzige verordnungskonforme Standort ist", behauptet FDP-Mitglied Björn Grüßer. Was aber sei zu tun, wenn die Mehrheit der gewählten Vertreter ihrer Verantwortung im nötigen Umfang nicht gerecht werden, fragt er. "Da ist der Bürger, die Verwaltung oder die Rechtsprechung gefragt. Bürger, die in Hinschendorf, Berliner Viertel West, Wildenhofeck, dem Sachsenwald-Hochhaus, Buchtallee oder in der Bahnsenallee wohnen, sollten sich mit dem Thema dringend auseinandersetzen. Auch die Verantwortlichen des Krankenhauses, des Ordens der heiligen Elisabeth mit dem Altenheim, die Geschäftsführer der Seniorenresidenz Bogenstraße und des Waldhauses sind gefragt", so Grüßer weiter. Sein Appell: Die Betroffenen sollen heute um 19.30 Uhr zahlreich ins Reinbeker Rathaus kommen, um den Politikern entscheidende Fragen zu stellen.