Reinbek/Glinde (sho). Zehn Millionen Euro weniger für die Gemeinden und zehn Millionen Euro mehr für die kreisfreien Städte als bisher geplant - das hat Schleswig-Holsteins Innenminister Andres Breitner (SPD) in der vergangenen Woche in Sachen Finanzausgleich entschieden.

Bei Reinbeks Bürgermeister Axel Bärendorf und Glindes Verwaltungschef Rainhard Zug stößt das auf wenig Verständnis. Ohne jedes Maß werde noch tiefer in die Zukunftsfähigkeit der Städte eingegriffen, sagen sie. Obwohl dem Innenminister die finanzielle Situation der Stormarner Kommunen als oberstem Chef der Kommunalaufsicht geläufig sein sollte, gebe er einen überarbeiteten Entwurf ins "Rennen", der noch schlimmer sei als sein Vorläufer. Statt bislang gut 630 000 Euro sei die Stadt Reinbek nun künftig an den Defiziten von Lübeck, Kiel, Neumünster und Flensburg mit fast 750 000 Euro jährlich beteiligt. Ahrensburg ist mit rund 1 090 000 Euro, Barsbüttel mit circa 685 000 Euro und Oststeinbek mit 1 025 000 Euro dabei. "Unsere bereits hoch belasteten Bürger werden wie die Gewerbebetriebe unter erhöhten Steuern und Abgaben leiden. Wem sollen und können wir noch erklären, dass Konsolidierungsbemühungen im Lande belohnt werden?", ärgern sich Rainhard Zug und Axel Bärendorf.