Jubiläum: Unabhängige Wählergemeinschaft (UWW) mischt seit 20 Jahren mit

"Angefangen hat alles am 23. November 1993, einem regnerischen und stürmischen Novemberabend", erinnert sich der UWW-Vorsitzende Hans Joachim Hass. Zum 20-jährigen Partei-Jubiläum der Unabhängigen Wählergemeinschaft Wentorf blickte er mit seinen Weggefährten Günter Hellwig und Jan Christiani auf die vergangenen zwei Jahrzehnte zurück.

In der Wentorfer Politik habe damals so einiges in Schieflage gelegen. Das sei der Grund, warum er den Grundstein für die Partei legte, erklärt Hass. "Es gab damals nur die CDU, SPD und die FDP in Wentorf." Sein persönlicher Eindruck, dass die Verwaltung dem Bürger zu sehr in die "Tasche greifen würde", sei der Ausschlag gebende Grund für Hass gewesen, etwas ändern zu wollen. Das schlechte Wetter schreckte damals offenbar viele nicht ab. "Noch am selben Abend hatten wir die Voraussetzungen für eine Parteigründung zusammen", sagt Hass. "Wir hätten acht Mitglieder benötigt, 27 sind noch am selben Abend eingetreten. Damit waren natürlich auch alle Ämter belegt", freut sich Hass noch heute. Neben ihm haben auch Uwe Küttner sowie Evelin und Waldemar Gruner ihrer Partei von Anfang an die Treue gehalten.

Dann ging alles ganz schnell, innerhalb von acht Wochen zählte die junge Partei 50 Mitglieder. Im Januar 1994 wurde dann das Wahlprogramm vorgestellt. "Großer Mitkonkurrent war damals die Statt Partei, die sich in Wentorf etablieren wollte", erinnert sich der Politiker. Ein Satzungsfehler, den die UWW aufgespürt hatte, war der Grund, dass die Statt Partei in Wentorf nicht Fuß fassen konnte. "Wir haben von denen dann die Stellschilder für den Wahlkampf geschenkt bekommen", erinnert sich Hass.

22 Prozent der Wentorfer wählten die UWW. "Das war auf Anhieb ein tolles Ergebnis, an das wir aber immer anknüpfen konnten. 18 bis 22 Prozent der Wahlstimmen haben wir auch in den vergangenen Jahren bekommen", berichtet Hass. Hellwig, der zu der Zeit noch Seefunker war, ist 1997 eingetreten und Jan Christiani ist seit 1998 dabei.

Zu ihren größten politischen Erfolgen zählt die UWW unter anderem die maßgebliche Beteiligung beim Verkauf der Sportanlage Friedrichsruher Weg, deren Fläche der Gemeinde von der Bundeswehr Ende der 1990er-Jahre abgekauft worden war. Nicht ohne Stolz verweist die UWW darauf, dass sie maßgeblich mit dazu beigetragen habe, dass es in Wentorf so viele Tempo-30-Zonen und zwei Kreisverkehre gibt. Dem Griff in die Tasche des Bürgers hat die Partei dann Anfang 2000 einen Riegel vorgeschoben. Bürger wurden mit 90 Prozent am Straßenbau beteiligt. Nach langwierigen Verhandlungen mit der CDU und dem Ministerium in Kiel haben wir dann 53 Prozent durchbekommen", freut sich Hass. Der sowieso meint, dass die Bürger viel besser mit Geld umgehen können als die Verwaltungen.

Ihrer Devise, keine Gelder für überflüssige Dinge auszugeben, ist die UWW treu. Eine Geburtstagsparty gibt es nicht - gefeiert wird erst beim 25.