Reinbek (amü). Knapp 40 Anwohner harrten in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses geduldig aus. Mehr als zwei Stunden verfolgten sie von den Zuhörerbänken aus Anträge zum Haushalt, Anfragen und Mitteilungen.

Bis gegen 21.30 Uhr der Tagesordnungspunkt aufgerufen wurde, der einige der 300 Bewohner des Wohnparks Böge mobilisiert: Die mögliche Erschließung des Neubaugebietes "Schwesterngarten" südlich der Hamburger Straße durch ihren Wohnpark.

Die Anfahrt direkt von der Hamburger Straße sei "die beste" Variante, hatte unter anderem Günter Hess für die Bewohner erklärt. Die Verwaltung favorisierte dagegen die Anbindung über die Böge.

Am Ende konnten die Bewohner erst einmal beruhigt nach Hause gehen. Der Tagesordnungspunkt "Beschluss zur Erschließung des beplanten Gebietes" wurde vertagt.

Noch zu viele offene Fragen zum Grundstück

Denn aufseiten der Ausschussmitglieder gibt es noch zu viele offene Fragen. "Das war ein Versuch, die Politik über den Tisch zu holen", kritisierte der Ausschussvorsitzende Heinrich Dierking (Forum 21). Laut Tagesordnung sollte zwar über die Erschließung abgestimmt werden, "letztlich hätten wir mit der Vorlage aber auch schon ein städtebauliches Konzept beschlossen". Dazu müssten jedoch erst noch viele naturkundliche und ökologische Fragen zu dem Grundstück geklärt werden, das direkt an der Bille liegt.

Seit der Krankenhausträger, die Katholische Wohltätigkeitsanstalt zur Heiligen Elisabeth (KWA), vor gut einem Jahr angekündigt hatte, dass das 1,5 Hektar große Parkgrundstück zwischen Klostergarten und Wohnpark Böge mit mehrerer Stadtvillen bebaut werden soll, begleiten die Anwohner die Planung des Neubaugebietes mit großem Interesse.