Insolvenz: Reinhard Daschkey gibt auf - Care Event soll retten

Alles sollte noch größer, besser, schöner und mindestens so fröhlich werden wie in den vergangenen zwei Jahren. Jetzt ist jedoch fraglich, ob das Reinbeker Eisvergnügen überhaupt stattfinden wird. Bevor sich die Eismaschinen für den Eröffnungstag am 31. Oktober warm laufen konnten, zieht Organisator Reinhard Daschkey die Reißleine. Grund sind offene Rechnungen beim E-Werk Sachsenwald in Höhe von "knapp 15 000 Euro", wie Daschkey erklärt. Eine Summe, die er von einem Tag auf den anderen nicht aufbringen könne.

Da der Inhaber der Firma E.V.E.N.T.S. RDL Veranstaltungsservice & Logistik GmbH für das Reinbeker Eisvergnügen keine eigene GmbH gegründet hatte, haftet er nun mit seiner kompletten Firma. "Ich bin bei einem Anwalt gewesen und habe einen Antrag auf Insolvenz gestellt", erklärt der Reinbeker.

Damit endet für ihn jäh ein Projekt, in das er in den vergangenen zwei Jahren viel Zeit, Geld und Herzblut investiert hat. 18 000 Gäste dankten es ihm in der vergangenen Saison - das Eisvergnügen (90 Min. 3 Euro, Kinder 2 Euro) entpuppte sich als Magnet, morgens zogen zudem Schulklassen kostenfrei ihre Runden auf der 450 Quadratmeter großen Eisfläche. In den vergangenen Tagen hatte sich die Meldung von der Eröffnung der Eisbahn rasch verbreitet, die Vorfreude war groß.

"Ich möchte, dass es weitergeht", sagt Daschkey und hat nun Karsten Reinke, Inhaber der Firma care event, um Hilfe gebeten. Der Unternehmer aus Rellingen kennt sich in dem Metier aus. "Das ist mein Spezialgebiet, wir bauen deutschland- und europaweit Eisbahnen." Für Katharina Witt hat er sogar die Abschiedstournee organisiert. Karsten Reinke möchte das Eisvergnügen retten, hat in den vergangenen zwei Tagen Gespräche mit der Stadt, Zeltverleihern und dem E-Werk geführt. Er weiß: Einfach wird es nicht: "Die Veranstaltung kostet rund 100 000 Euro. 50 000 müssen über Sponsoren gedeckt sein." Daschkey hatte für dieses Jahr die mündliche Zusage über 12 000 Euro Sponsorengeld. Reinke hofft, auch Ende Oktober noch Geldgeber zu finden, allerdings werden die Mittel normalerweise Anfang eines Jahres verteilt. "Wir planen Veranstaltungen wie die in Reinbek in der Regel ein Jahr im Voraus", erklärt Mitarbeiter Hans-Jürgen Jessen. Nun muss alles schneller gehen.

Auch über ungewöhnliche Ideen denken die beiden nach. In Bad Schwalbach gebe es beispielsweise Eispaten, die für je 100 Euro einen Quadratmeter Eis "adoptiert" haben. "Eine tolle Idee, vielleicht kriegen wir das hier ja auch noch hin", sagt Karsten Reinke. Wenn jetzt alle an einem Strang ziehen, könnten die ersten Gäste ihre Runden am 8. November drehen - übrigens zu den gleichen Konditionen wie bisher.