Abwasserrohr: Eine Leckage gestern entdeckt - jetzt beginnen die Flickarbeiten

Mit Muskelkraft und einem fünf Tonnen schweren Bagger sucht die Firma geestra-bau seit gestern nach der Leckage im Abwasserrohr, das vor einiger Zeit unbemerkt im Wohltorfer Naturschutzgebiet geplatzt war. Anwohner hatten die Misere vor rund anderthalb Wochen entdeckt, als sie einfach mal der Nase nach im Unterholz nach der Ursache für den unangenehmen Geruch gesucht hatten, der monatelang über ihren Häusern lag.

Bereits am Dienstag hatte die von der Stadt Reinbek beauftragte Geesthachter Fachfirma Holzbohlen per Hand in das geschützte Gebiet geschleppt, um dem Bagger möglichst naturschonend einen Weg zu ebnen. Sah es gestern Morgen anfangs noch so aus, dass sich die Suche nach dem Leck wie die nach der berühmten Nadel im Heuhaufen erweisen könnte, gab es um die Mittagsstunden bereits einen Erfolg zu vermelden.

Obwohl das Grundwasser stetig nachlief, hatte sich die Schaufel bis zum Rohr durchgearbeitet. Die richtige Stelle hatten die Arbeiter per Zufall entdeckt. Als sie das Schilf schnitten, um Platz für die Bohlen zu machen, blubberte es nicht nur an der ersten Fundstelle, sondern auch noch zehn Meter entfernt, erzählt Vorarbeiter Eckhard Stein. Er und seine Kollegen hatten den richtigen Riecher. Sven Rosenbaum, Mitarbeiter im Reinbeker Tiefbauamt, geht davon aus, dass heute die Leckage näher untersucht werden kann. Verwunderung und Kopfschütteln löste der Fund von Gehwegplatten im Schacht aus. Damit hatte die 1980 verantwortliche Firma scheinbar die Rohrverbindung stabilisiert. "Das war auch damals schon nicht Stand der Technik", sagt Rosenbaum. Lob hingegen gab es für die umsichtige Vorgehensweise von geestra-bau. "Es war eine tolle Idee, Holzmatratzen einzusetzen. Der Bagger steht wie eine eins, die Bodenpressungen sind gering", so der Tiefbauer. Er hofft, dass sich möglichst schnell klärt, ob es bei einer Leckage bleibt, oder das Rohr noch an anderen Stellen gebrochen ist. Zunächst soll es schnell geflickt werden. Möglicherweise wird das gesamte Rohr zu einem späteren Zeitpunkt jedoch noch durch ein neues ersetzt.