Projekt: Verein setzt sich verstärkt gegen sexuelle Gewalt ein - Sportverein soll ein sicherer Ort sein

Die Hälfte der 4000 TSV-Mitglieder sind Kinder. Deren Schutz und Wohlergehen rückt der Reinbeker Sportverein jetzt ganz besonders in den Vordergrund. "Alle gesellschaftlichen Gruppen sind aufgefordert, noch aktiver zu werden, um sexuelle Gewalt zu verhindern", erklärt Pressesprecherin Elke Schliewen. Die TSV nimmt deshalb am Präventionsprojekt "Aktiver Kinderschutz im Sport" teil.

Das Modellprojekt wurde vom Deutschen Kinderschutzbund in Kooperation mit dem Landessportverband und der Sportjugend Schleswig-Holstein entwickelt. Die TSV Reinbek zählt mit zu den Pionieren, die dieses Modell jetzt bei sich in der Praxis durchführen lassen. Ziel des Projektes ist es, den Schutz von Kindern im Verein zu stärken und allen Beteiligten einen klaren Leitfaden an die Hand zu geben, wie sie sich im Verdachtsfall verhalten können. "Immer wieder kommt es beispielsweise vor, dass Kinder mit blauen Flecken zum Sport kommen. Übungsleiter bemerken das, sind aber überfordert und wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen. Das möchten wir ändern", sagt Elke Schliewen.

Dazu werden der Vorstand, Übungsleiter, aber auch die Kinder und Jugendlichen in getrennten Veranstaltungen geschult und für das Thema sensibilisiert. Die Kinder sollen stark und selbstbewusst werden, wissen, wie sie sich gegen Anmache und Verführungsversuche wehren können und feste Ansprechpartner kennen.

Auch das Thema "polizeiliches Führungszeugnis" wird derzeit debattiert. Übungsleiter, die für die Schulen im Bereich Offene Ganztagsschule arbeiten, müssen dies bereits jetzt vorlegen. "Bislang haben wir ein zwiespältiges Gefühl dabei, es von unseren ehrenamtlichen Übungsleitern zu fordern", sagt Elke Schliewen. Möglicherweise komme man aber nun dazu, dass es ganz normales Einstellungskriterium wird. Letztendlich gehe es darum, dass Sportvereine ein sicherer Ort sind, wo Kinder ihre Stärken entwickeln, Teamgeist, Freundschaft und Freude erfahren. "In so einen Verein werden Eltern ihre Kinder mit größerem Vertrauen anmelden", so Schliewen.