Reinbek(sho). Das, was jeden normalen Gartenbesitzer mit starkem Muskelkater schnell in die Knie zwingen würde, ist für Jan Friedemann die Aufwärmübung.

Zusammen mit fünf Kollegen hat der 43-Jährige in den vergangenen drei Tagen 5000 Bäume - Douglasien und Küstentannen - in den Oher Tannen gepflanzt. Und das mit Muskelkraft und einem einfachen Hohlspaten. Insgesamt hat Förster Fritz Ole Wolter 10 000 Jungpflanzen geordert, die in den Oher Tannen und im Krähenwald Wurzeln schlagen sollen.

Nach und nach ersetzen sie die Fichten, die nach dem Zweiten Weltkrieg auf abgeholzten Arealen angepflanzt wurden und mittlerweile geerntet werden. Rund 3000 Festmeter hat Förster Wolter im März und April aus dem Wald geholt.

"Die Fichte ist normalerweise im Harz oder in den Alpen heimisch. Dort regnet es auch mehr als hier", sagt der 37-Jährige. Mit den neuen Douglasien möchte er den Wald fit für die Zukunft machen. Denn die Halblichtbaumart würde es auch locker verkraften, wenn sich die Erde wie prognostiziert in den kommenden Jahrzehnten um zwei Grad erwärmt. Derzeit sind die drei Jahre alten Jungpflanzen noch rund 60 Zentimeter groß. In 75 Jahren werden sie bis zu 40 Meter hoch sein. Damit sie die ersten Monate und Jahre überstehen, hat der Förster insgesamt rund fünf Hektar Wald eingezäunt. Davon ist nicht jeder Pilzsammler begeistert. Allerdings ist es die einzige Chance für die Bäume - denn deren zarten Spitzen schmecken jungen Rehböcken einfach zu gut.