Reinbek(sho). Der Startschuss für den gemeinsamen Schulentwicklungsplan für Reinbek, Glinde, Wentorf, Oststeinbek und Barsbüttel ist gefallen.

Nachdem Gutachter Wolf Krämer-Mandeau ihn in der vergangenen Woche bereits öffentlich im Sachsenwald-Forum in Reinbek vorgestellt hatte, tourt er jetzt mit ihm durch die Städte und Gemeinden. Am Dienstagabend hat er Station im Reinbeker Schulausschuss gemacht.

Dort sorgten die Ergebnisse in der ersten politischen Runde jedoch kaum für Diskussionsstoff. Keine Partei wagte sich aus der Deckung, obwohl es um brisante Themen wie die Entwicklung der Schülerzahlen, die Kooperation und sogar die Fusion von Schulen in der Region ging. Einzig die SPD gab ein klares Statement für die Reinbeker Gemeinschaftsschule ab: "Mütter fahren auf die Gemeinschaftsschule ab. Möglicherweise haben sie Söhne, die bekanntermaßen langsamer lernen", betonte Dr. Andreas Fleischer. Würde die Gemeinschaftsschule in Reinbek eine Oberstufe bekommen, würde dies auch das Gymnasium entlasten. "Dann kommt was in Bewegung", so Fleischer weiter.

Dieser Meinung schließt sich auch Krämer-Mandeau an. Zwar gibt er keine klare Empfehlung für oder gegen eine Oberstufe ab, betont jedoch, dass diese das ganze System aufmischen und Auswirkungen auf die gesamte Schulregion haben würde. Deshalb der klare Arbeitsauftrag an die Gemeinschaftsschule Reinbek, in diesem Stadium ein Konzept vorzulegen. Schulleiter Frank Lölling könnte dies binnen eines Monats im Wesentlichen ausarbeiten, sagt aber auf Nachfrage unserer Zeitung auch: "Die Frage ist, auf welcher Grundlage, unter welchen Rahmenbedingungen? Im Gespräch sind derzeit Kooperationen mit Glinde, Wentorf oder dem Gymnasium. Diese Frage müsste erst mal geklärt werden." Die Gemeinschaftsschule ist zum einen gut vernetzt, hat zudem noch eine Kooperationsschule an der Seite, die in Sachen neue Oberstufe intensiv begleiten würde.

Tomas Unglaube, Vorsitzender des Ausschusses, hofft, dass eine Entscheidung zwischen Weihnachten und Ostern fällt. Eindringlicher Appell des Gutachters: "Eine lange Diskussionsphase ist das Schlimmste, was den Schulen passieren kann." Sollte es zu Kooperationen kommen, empfiehlt er einen Schulverband: "Sonst kriegen sie das nicht mehr gemanaged."