Entschlammung: Land fördert das Mammut-Projekt

Fische und Amphibien erleben derzeit die letzten ruhigen Stunden am Tonteich in Wohltorf, denn der wird ab November entschlammt. "Wir haben den Zuwendungsbescheid vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume bekommen", freut sich Bernd Wyrwinski, Geschäftsführer des Sachsenwald Tonteichbad e.V. Mit 168 000 Euro wird das Land die 380 000 Euro teure Maßnahme fördern, den Rest übernimmt die Gemeinde Wohltorf.

Die letzte Entschlammung liegt 20 Jahre zurück. "Damals lag der pH-Wert des Wassers anschließend bei 4,5, jetzt sind wir bei 7,1", so der Geschäftsführer.

Die Entschlammung wird ein Mammutprojekt, das mit dem Umzug der Fische beginnt. Berufsfischer werden die geschätzt 60- bis 80 000 Fische artgerecht mit einem Netz fangen und umsetzen. Wo die Tiere ein neues Zuhause finden, steht noch nicht fest. Diese Frage muss jedoch schnell geklärt werden. "Wir müssen sie noch vor der Frostperiode aus dem Tonteich geholt haben", so Wyrwinski. Auch für Amphibien wie Molche, Frösche und Eidechsen ist gesorgt. Der Eigentümer der Lohe, die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, errichtet für sie fünf jeweils 500 Quadratmeter große Teiche in der Lohe. Kosten für den Verein: 30 000 Euro.

Der wasserhaltige Schlamm wird aus dem Tonteich geleitet und in fünf Meter breite Schläuche gepresst, die auf den Parkplätzen vor dem Bad ausgelegt sind. Das Wasser tropft ab, wird in der Regenwasserkanalisation aufgefangen, gesammelt und später wieder in den Tonteich zurückgeleitet. Sobald der Schlamm trocken und fest ist, wird er klein geschlagen und abtransportiert. Es werden genau 562 Lkw benötigt, die jeweils acht Tonnen transportieren können.

Nach der Maßnahme wird das Wasser wieder sehr viel "saurer" sein - eine Qualität, die die Badegäste ganz besonders schätzen. 2013 waren es übrigens 55 600.