Museum: Verkehrsamateure planen 450 000-Euro-Projekt

Ausdauer, die Bereitschaft anzupacken und die Aufmerksamkeit eines Mitglieds haben dazu geführt, dass der Verein Verkehrsamateure und Museumsbahn e.V. (VVM) jetzt ein lange geplantes Projekt umsetzen kann. Die Hobbyeisenbahner, die in Aumühle das Eisenbahnmuseum im Lokschuppen betreiben, bauen eine neue Überdachung auf dem Museumsgelände. Die Investitionskosten dafür belaufen sich auf etwa 450 000 Euro.

Ein Projekt dieser Größenordnung ist möglich, weil ein Vereinsmitglied Informationen zu EU-Fördermitteln aus dem "Zukunftsprogramm Ländlicher Raum" gefunden hat. Gemeinsam mit dem Land Schleswig-Holstein investiert der Europäische Fonds über Aktivregionen in zukunftsfähige Projekte zur Entwicklung der ländlichen Räume.

"Wir haben ein Konzept geschrieben und waren überzeugend", freut sich Vereinsmitglied Claus Thiele. Jetzt fließen 150 000 Euro Fördermittel, weitere 150 000 Euro muss der Verein selbst aufbringen. Durch Eigenleistung der Mitglieder ist es dem VVM möglich, die restlichen rund 150 000 Euro einzusparen. In den eigenen Reihen gibt es einen Architekten, der die Planung übernommen hat, großzügige Spender und viele Helfer, die mit anpacken.

"Die Fundamente sind schon fertig", sagt Thiele. Das Metall für die Streben wird demnächst bestellt. Den Bau führt eine Fachfirma aus. Im Zuge der Bauarbeiten soll auch ein Dachstück, das vor Jahren durch einen umstürzenden Baum zerstört wurde, endlich repariert werden.

Die neue Überdachung bedeutet für die Hobbyeisenbahner nicht nur Schutz für ihre wertvollen historischen Lokomotiven und Waggons, sondern auch den Schritt in eine neue unternehmerische Idee. "Das Gelände soll so gestaltet werden, dass wir hier große Feiern anbiete können", erklärt Thiele. Es gab bereits einige Firmenfeiern, die auf sehr positive Resonanz stießen.

Ganz wichtig ist es dem Verein, die rustikale Atmosphäre auf dem Museumsgelände zu erhalten und möglichst wenige Verbote auszusprechen. Auch in Zukunft sollen fast alle Loks und Waggons frei zugänglich sein.

"Mit dem neuen Dach haben wir 100 Prozent Nutzen ohne Nebenwirkungen", erklärt Thiele. "Es sichert nicht nur die Substanz der Fahrzeuge, sondern schützt sie auch, sodass in Zukunft immer weniger Sanierungskosten zu erwarten sind".

Aktuell zeigen die Hobbyeisenbahner im Lokschuppen die neue Ausstellung "Mit der 31 von Bahrenfeld nach Billstedt". Die historische Foto-Ausstellung wird ergänzt durch den aktuellen Teil "Jahres-Chronik 2013". Das Eisenbahnmuseum (Am Mühlenteich) ist ganzjährig sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.