Konkurrenz um Fitness-Standort

Eine Nachricht aus der vergangenen Woche treibt Christos Georgoulopoulos, Geschäftsführer des Medifit-Studios, Sorgenfalten auf die Stirn. Die Partnerschaft mit dem Sportpark, die seit 25 Jahren Reinbeker an der Hermann-Körner-Straße bewegt, könnte Konkurrenz direkt vor der eigenen Haustür an der Hermann-Körner-Straße bekommen. Der Investor des benachbarten Bille-Centers möchte das Obergeschoss des ehemaligen Autohauses, wie berichtet, in ein Fitness-Center umnutzen.

"Wir sind überrascht, dass niemand vonseiten der Stadt auf uns zugekommen ist", wundert sich der Geschäftsführer. Das Vorhaben gefährde definitiv Arbeitsplätze in dem alteingesessenen Studio. "Der Fitness-Markt ist an diesem Standort gesättigt", meint Georgoulopoulos. Der Physiotherapeut beschäftigt auf etwa 1000 Quadratmetern 25 Trainer, Azubis und Therapeuten. Sauna, Duschen und Umkleiden wurden gerade saniert.

"Mit dem Sportpark und Freizeitbad nutzen wir Synergieeffekte, ergänzen gegenseitig Angebote für Freizeit, Sport und Gesundheit - vom Bowlen über Gymnastik bis zum Rehasport", fügt er hinzu.

Werner Schenk (66) trainiert seit drei Jahren in dem Studio. Der sportliche Ex-Handballer war gerade mit seiner TSV-Sportgruppe in Tirol wandern und tritt jetzt auf einem Kardiogerät in die Pedale. Schenk schätzt das Kursangebot und die persönliche Atmosphäre. Mit ihm zählt das Medifit-Studio zurzeit 850 Mitglieder.

Das Büro von Christos Georgoulopoulos grenzt an das von Jörn Wendt, Betriebsleiter des Sportparks. 800 bis 1000 Gäste kommen in der Wintersaison pro Tag in das Freizeitzentrum mit 18 Bowling-Bahnen, Tennis-, Squash- und Fußballplätzen. "Das Konzept kommt auch der Stadt zugute", werben die Geschäftsführer. Beide Betriebe zahlen Gewerbesteuer in Reinbek. Eigentümer des Sportparks sind Helmut und Hannelore Grewe, die auch Vermieter des Medifit-Studios sind.

Wendt und Georgoulopoulos wollen jetzt Kontakt zu Verwaltung und Politik aufnehmen und haben sich auch den 26. September eingetragen. Dann entscheiden die Stadtverordneten darüber, ob die Sondernutzung eines Fitnessstudios zugelassen und der Bebauungsplan dafür geändert wird. Der Bauausschuss hat bereits grünes Licht gegeben, obwohl bisher für das Bille-Center Einzelhandel vorgesehen ist. Damit wurde 2003 die Voraussetzung für eine Nachnutzung des Opel-Autohauses geschaffen.