Förderverein spendet Konzert, Rhododendren, Seidenblumen und Traktor

Das rote Gefährt war gestern die Attraktion für den "Wichtelclub". Als die Krippenkinder mit dem Bollerwagen am Schloss vorbeizogen, blieben Jasper, Anton & Co. staunend vor dem Traktor im Schlosshof stehen. Noch vor dem Hausmeister Holger Schepler durften die Jungs das neue Geschenk der Schlossfreunde einweihen. "Mein Papa hat so einen, aber der ist gelb", sagte einer der beiden Nachwuchstreckerfahrer.

Stolz sind auch die Vorstandsmitglieder des Fördervereins. Denn unter dem Vorsitz von Helmut Busch konnten sie Reinbeks Wahrzeichen wieder um einige Details verschönern und dem Team die Arbeit zum Erhalt des Denkmals erleichtern. Knapp 15 000 Euro flossen seit dem Frühjahr aus Beiträgen und Spenden der 850 Mitglieder in Neuanschaffungen.

Der Traktor ist bereits das zweite Modell, das im Sommer über den Rasen rattert und im Winter zum Schneeschieber umfunktioniert werden kann, erklärte Vorstandsmitglied Günther Roth. Beim fünf Jahre alten Vorgänger waren Lenkung und Getriebe kaputt. "Eine Reparatur hätte sich nicht gelohnt." So erleichtern die Schlossfreunde dem Hausmeister die Arbeit und schonen die Kassen der Stadt, die mit dem Kreis Eigentümer des Schlosses ist. 3000 Euro hat der Rasenmäher gekostet.

Ebenfalls eine Spende in vierstelligem Wert wird im kommenden Frühjahr im Schlossgarten aufblühen. 27 Rhododendren in weiß, rosa und rot bringen Farbe in eine bisher verkümmerte Ecke am Weg zum Mühlenteich. Die Neuanpflanzung ist mit Denkmalschützern abgestimmt. "Dafür mussten wir bis nach Kiel fahren", sagt Busch. Denn auch die Gartenanlage steht unter Denkmalschutz.

Die Eingangshalle repräsentativer gestaltet

Im Innern des Renaissancebaus, der von den Freunden des Schlosses bereits mit vielen antiken Möbeln aus der Zeit des Erbauers Herzog Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf (1526-1586) ausgestattet wurde, wartete ebenfalls viel Arbeit auf die ehrenamtlichen Schlossherren. "Wir haben die Eingangshalle repräsentativer gestaltet" sagt Sprecher Hans-Adolf Kaufmann. So zieren Seidenblumengestecke die antiken Eichentische. Nicht zuletzt wird das im vergangenen Jahr restaurierte Ziffernblatt der Turmuhr jetzt angestrahlt. So erkennen die Besucher der zahlreichen Veranstaltungen, was die Stunde schlägt.

Denn zu den Zielen der Schlossfreunde gehört es auch, die historischen Mauern mit Leben zu erfüllen. Mit Erfolg: Die beliebte Reihe "Heiteres beim Wein" am Sonntag ist ausverkauft. Nur mit Glück gibt es noch Restkarten. Chancen haben Reinbeker noch, die traditionelle Matinee am 1. Dezember zu besuchen. Der Kartenverkauf beginnt. Zu der Reihe "Literatur und Musik" im Schloss haben sich die Schauspielerin Gudrun Landgrebe und der Pianist Sebastian Knauer angesagt. Sie spannen einen Bogen von der Entstehungszeit der Grimm'schen Märchen bis in unsere Gegenwart. Karten für 18 Euro gibt es an der Theaterkasse im Sachsenwald-Forum, Hamburger Straße 8.