Sanierung: Auftrag soll dieses Jahr raus

Die Situation ist festgefahren. Eigentlich sollten die 20 000 Fahrzeuge, die täglich Reinbek über die K 80 durchfahren, längst nicht mehr über Schlaglöcher rattern. Doch die Sanierung der Fahrbahn verzögert sich. Der Grund: Kreis und Stadt können sich nicht einigen. Jetzt hat die Stadt nur noch bis 10. September Zeit, wieder in die Verhandlungen einzusteigen. Sonst passiert nach einem Ultimatum des Kreisverkehrsausschusses gar nichts auf dem Stadtgebiet.

Auf dem Gebiet des Kreises wird dann die Fahrbahn grundlegend, auf dem Stadtgebiet nur die Decke saniert, was nach der Sitzungsvorlage des Kreises etwa zehn Jahre halten würde. Ebenso werden weder die Beleuchtung angepasst, noch die Bushaltestellen behindertengerecht ausgebaut.

"Wenn das Pferd tot ist, sollte man absteigen", sagt Sven Noetzel. Reinbeks Bauamtsleiter hatte für einen Turbokreisel an der Kreuzung zur Hamburger Straße plädiert und hält diese Verkehrsführung auch jetzt noch für sinnvoll. Doch dafür gab es vom Kreis und Land eine Absage. Jetzt müsse die Stadt wohl die Kröte schlucken, anteilig etwa 238 000 Euro zur Sanierung der Kreuzung in der konservativen Variante beizusteuern, ohne eigene Wünsche realisieren zu können.

Am 10. September sind die Mitglieder des Bau- und Planungsausschusses am Zug, die Mittel freizugeben. Entscheiden sie sich dafür, wird die K 80 auch auf Reinbeker Gebiet mit dem Knotenpunkt grundlegend erneuert.

Die Ausschreibung sei bereits vorbereitet, sagt Klaus Kucinski, Fachbereichsleiter für Bau, Umwelt und Verkehr beim Kreis Stormarn. Denn der Auftrag müsse unbedingt in diesem Jahr erteilt werden: "Sonst verlieren wir die Fördergelder." Spätestens im kommenden Frühjahr könne es dann endlich losgehen.

1,4 Millionen Euro kostet die Baumaßnahme auf dem Teilstück der K 80 zwischen Hamburg und Glinde. Die einfache Variante ohne Reinbeks Knotenpunkt 1,04 Millionen Euro. Ein Turbokreisel würde die Baukosten nach Einschätzung des Landesbetriebes Straßenbau und Verkehr um 700 000 bis 900 000 Euro erhöhen. Diese werden vom Land jedoch nicht gefördert, sagt Kucinski und betont: "Wenn ein Partner etwas fordert, muss er sagen, wie das bezahlt werden soll."

In einem Schreiben des Landesbetriebes heißt es: "Um eine Summe, wenngleich auch als Kostenteilung, bereitzustellen, muss dem ein großer Nutzen gegenüber stehen. Diesen deutlichen Vorteil eines Turbokreisverkehrs gegenüber einer Erneuerung und Modernisierung der vorhandenen Lichtsignale kann ich nicht erkennen. Daher kann kein höherer Kostenanteil des Landes in Aussicht gestellt werden." Der Landesbetrieb hält darüber hinaus einen Turbokreisel auch wegen des Fußgänger- und Radverkehrs in der Stadt nicht für sinnvoll.